19.04.2016, 08:01 Uhr

Wacker fährt US-Produktion für Solarsilizium hoch

Charleston, USA / München - Die Wacker Chemie AG hat heute ihren neuen Produktionsstandort für Polysilizium im US-Bundesstaat Tennessee offiziell in Betrieb genommen. Bei der neuen Produktionsstätte handelt es sich um die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Wacker-Konzerns. Wacker setzt auf den weltweiten Photovoltaik-Boom.

Das Investitonsvorhaben hat ein Gesamtvolumen von rund 2,5 Mrd. US-Dollar (rund 2,2 Mrd. Euro). Nach knapp fünfjähriger Bauzeit hatte das Unternehmen im Dezember damit begonnen, die einzelnen Teilanlagen in Charleston in Betrieb zu nehmen. Unter den Gästen beim Festakt war auch der Gouverneur des US-Bundesstaates Tennessee Bill Haslam.

Solarindustrie sorgt für 650 Jobs in Tennessee

Inzwischen werden in der Fabrik bereits rund 1.000 Tonnen Polysilizium hergestellt. In den kommenden Monaten will Wacker die Produktion schrittweise weiter hochfahren. Die volle Kapazität von mehr als 20.000 Jahrestonnen wird voraussichtlich im 3. Quartal dieses Jahres erreicht. In Charleston sind derzeit rund 600 Beschäftigte tätig, im Komplettbetrieb sollen es rund 650 Mitarbeiter sein. Polysilizum ist das Ausgangsmaterial für waferbasierte Silizium-Solarzellen, die den Photovoltaik-Markt dominieren.

Wacker-Chef Staudigl: Siliziumtechnologie siegt in der Photovoltaik

In seiner Rede hob Wacker-Konzernchef Rudolf Staudigl die Wachstumschancen hervor, die sich aus dem weltweiten Siegeszug der Photovoltaik ergeben. „Die Kosten für Strom aus Photovoltaikanlagen sind in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Das hat diese Art der Energieerzeugung noch wettbewerbsfähiger gemacht und führt dazu, dass neue Märkte erschlossen werden“, erläuterte Staudigl. Die weltweit neu installierte Leistung werde in diesem Jahr nach Einschätzung von Wacker weiter zulegen und zwischen 60.000 und 70.000 Megawatt (MW) liegen, sagte der Vorstandsvorsitzende. Besonders hoch sei dabei der Zubau in China, den USA, Japan und Indien. „Das treibt die Nachfrage nach hochwertigem Material in bester Qualität, wie Wacker es liefert“, hob Staudigl hervor. Die Siliziumtechnologie sei in der Photovoltaik gegenüber anderen Technologien klarer Sieger, so der Konzernchef.

Langfristig, so Staudigl weiter, sei Charleston für Wacker die Grundlage für einen voll integrierten Siliziumstandort in den USA, dem zweitgrößten Chemiemarkt der Welt. So prüft Wacker dort derzeit auch den Bau einer neuen Produktionsanlage für pyrogene Kieselsäuren.

Quelle: IWR Online

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