20.04.2016, 13:30 Uhr

RENIXX auf dem Rückzug: China-Titel sowie Senvion und Nordex am Indexende – Umweltaktivisten stören RWE-Hauptversammlung

Münster – Der RENIXX World, internationaler Aktienindex für erneuerbare Energien, gibt am Mittwochvormittag einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Bislang sinkt das Branchen-Börsenbarometer um 0,7 Prozent auf 430,80 Punkte. Am Dienstag hat der RENIXX noch um 1,1 Prozent zugelegt.

Der DAX fällt am Mittwoch nur leicht zurück (-0,1 Prozent, 10.341 Punkte). Von Gewinnmitnahmen wird berichtet. Der DAX hat in den letzten Tagen deutlich zugelegt. Zudem nimmt die Quartalssaison langsam Fahrt auf. Der Euro verteuert sich um 0,1 Prozent auf 1,137 US-Dollar. Der Goldpreis sinkt um 0,2 Prozent auf 1.249 US-Dollar je Feinunze.

Senvion und Nordex schwach – Gamesa bekommt Auftrag für Turbinen-Upgrade

Im RENIXX World sind die Aktien des Windpark-Betreibers China Longyuan (-4,3 Prozent, 0,627 Euro) und des Solarsilizium-Herstellers GCL-Poly Energy (-3,1 Prozent, 0,126 Euro) die größten Verlierer. Dahinter folgen mit Nordex (-2,0 Prozent, 24,10 Euro) und Senvion (2,0 Prozent, 15,50 Euro) die beiden im RENIXX gelisteten deutschen Windenergieanlagen-Hersteller. Im Vergleich dazu fallen die Verluste beim spanischen Konkurrenten Gamesa (-0,6 Prozent, 17 Euro) gering aus. Der Versorger Iberdrola hat Gamesa den Auftrag zur Installation eines Software-Programms bei Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 1.600 Megawatt beauftragt. Das Programm Energy Thrust soll die Effizienz der Anlagen steigern. RENIXX-Gewinner sind die Titel von Sunedison (+16,4 Prozent, 0,319 Euro) und Goldwind (+3,4 Prozent, 1,37 Euro).

RWE-Hauptversammlung: Umweltschützer und Kommunen unzufrieden

Im DAX ist die Commerzbank-Aktie (-2,1 Prozent, 8,28 Euro) Schlusslicht. Auf der Hauptversammlung stellt der scheidende Vorstandsvorsitzende Martin Blessing die Jahresprognose in Frage. Die RWE-Aktie gibt während der Hauptversammlung in Essen um 0,54 Prozent auf 12,48 Euro nach. Umweltschützer hatten auf der Veranstaltung für Tumulte gesorgt. Die Aktivisten demonstrierten gegen die Kohle-Verstromung. Weitere Streitthema dürfte der Wegfall der Dividende sein, der viele Kommunen als wichtiger Aktionärsgruppe kalt erwischt hatte. Größter DAX-Gewinner ist die VW-Aktie (+5,3 Prozent, 119,40 Euro). Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

WTI-Ölpreis bleibt über 40-Dollar-Marke

Die Ölpreise geben wieder nach, bleiben aber über der Marke von 40 US-Dollar pro Barrel. Der Preis für die rund 159 Liter Erdöl der US-Sorte WTI gibt um 1,9 Prozent auf rund 40,20 US-Dollar nach. Nicht ganz so groß fällt das Preisminus beim Nordsee-Öl der Sorte Brent aus (-1,2Porzent, 43,40 US-Dollar je Barrel). Der Heizölpreis gibt leicht um 0,2 Prozent auf 45,6 Cent pro Liter nach (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Etwa billiger ist zudem am Dienstag das Tanken für die Autofahrer in Deutschland geworden. Sie zahlten 1,022 Euro pro Liter Diesel (-0,3 Prozent) und für die gleiche Menge Super E10 im Durchschnitt 1,249 Euro (-0,4 Prozent).

Börsen-Strompreise steigen

Die Börsenstrompreise, die sich im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Donnerstag ergeben haben, sind gestiegen. Vor allem der Strompreis in Deutschland hat um rund elf Prozent auf 2,66 Cent je Kilowattstunde (kWh) deutlich zugelegt. Der französische Strompreis ist um rund neun Prozent und damit nicht ganz so kräftig auf 2,67 Cent/kWh angestiegen. Der Preis für CO2-Zertifiktae steht aktuell bei 5,51 Euro je Tonne CO2. Das bedeutet ein kleines Minus um ein halbes Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Dienstag.

Solarstrom-Leistung klettert auf knapp 24.000 Megawatt

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erreicht heute Mittag voraussichtlich bei 23.700 Megawatt (MW) ein beachtliches Niveau. Zudem liefern die Windenergieanlagen gegen Mittag zur Spitzenlastzeit Strom mit einer Leistung von 8.100 MW (davon offshore: 200 MW). Zusammen erreichen Solar- und Windenergie mit einer Leistung von 31.800 MW am Mittag einen Anteil von rund 47 Prozent an der gesamten Stromversorgung. Konventionelle Kraftwerke erzeugen zu dieser Zeit Strom mit einer Leistung von 35.200 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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