21.04.2016, 13:37 Uhr

RENIXX tritt auf der Stelle: Gamesa, Nordex und Vestas am Indexende – Senvion trotz Großauftrag ohne Kursgewinne

Münster – Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX bewegt sich am Donnerstagmittag auf dem Niveau des Vortages. Ein Mini-Verlust von 0,06 Prozent beduetet einen Stand von 438,11 Punkten. Vor allem die Titel europäischer Windkraftanlagen-Hersteller verhindern dabei einen Zuwachs.

Der DAX gibt um 0,4 Prozent auf 10.380 Punkte nach. Anfängliche Gewinne verpuffen dabei vollständig. Die Anleger schauen heute nach Frankfurt, wo die Europäische Zentralbank am frühen Nachmittag die aktuelle Einschätzung und gegebenenfalls Perspektiven zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen abgeben wird. Der Eurokurs steht unverändert bei 1,131 US-Dollar. Gold ist hingegen gefragt: Der Preis für die Feinunze klettert um 1,2 Prozent auf 1.260 US-Dollar.

Vestas-Aktie herabgestuft

Am RENIXX-Ende sind mit Gamesa aus Spanien (-3,1 Prozent, 16,15 Euro), Nordex aus Deutschland (-2,3 Prozent, 23,62 Euro) und Vestas aus Dänemark (-2,1 Prozent, 57,90 Euro) ausnahmslos europäische Windenergieanlagen(WEA)-Hersteller zu finden. Medien berichten, dass Zacks Investment Research die Vestas-Aktie von "buy" auf "hold" herabgestuft habe. Dem Abwärtssog entziehen kann sich der zweite deutsche WEA-Hersteller im RENIXX Senvion. Die Aktie steht unverändert bei 15,50 Euro, nachdem das Unternehmen Windpark-Aufträge aus Chile über insgesamt 300 Megawatt (MW) gemeldet hat. Größter RENIXX-Gewinner ist die Sunedison-Aktie, die um 10,6 Prozent auf 0,145 Euro zulegt.

VW nach Einigung zum Abgasskandal größter DAX-Gewinner

Im DAX stehen die Titel von Vonovia (-2,9 Prozent, 29,76 Euro), Heidelbergcement (-1,8 Prozent, 78,45 Euro) und Thyssenkrupp (-1,8 Prozent, 21,35 Euro) auf der Verliererlist ganz oben. Größter Gewinner ist das Wertpapier des VW-Konzerns (+4,6 Prozent, 126,50 Euro). Die "Welt" berichtete, dass sich der Automobil-Hersteller offenbar mit den US-Behörden in der Abgasaffäre über die Höhe und Art der Entschädigung geeinigt hat. Die Anleger sind dankbar über die Hoffnung auf Klarheit in dieser Angelegenheit. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis zieht an – Heizöl-Preis steigt um fast fünf Prozent

Die Ölpreise machen einen spürbaren Sprung nach oben. Besonders das Öl der US-Sorte WTI verteuert sich deutlich um vier Prozent auf etwa 44,30 Euro pro Fass. Beim Nordsee-Öl der Sorte Brent beträgt die Preissteigerung im heutigen Handel bislang etwa ein Prozent auf etwa 45,90 Euro. Auch Heizöl verteuert sich deutlich: Ein Liter kostet nun 47,7 Cent (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern), das bedeutet ein Plus von 4,6 Prozent. Bei den Spritpreisen ist die Preisentwicklung am Mittwoch uneinheitlich gewesen. Während der Dieselpreis an den deutschen Tankstellen im Schnitt um 0,2 Prozent auf 1,024 Euro je Liter zugelegt hat, verbilligte sich Super E10 im Durchschnitt um 0,3 Prozent auf 1,245 Euro je Liter.

Strompreise am Energie-Spotmarkt geben nach

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am Freitag haben ein wenig nachgegeben. Der Preis für eine Kilowattstunde Strom in Deutschland ist um 3,2 Prozent auf 2,58 Cent gesunken. Beim französischen Strom hat der Preis lediglich um 1,9 Prozent auf 2,62 Cent je kWh nachgegeben. Emissions-Zertifikate haben sich leicht verteuert. Der Preis für ein CO2-Zertifikat hat sich um 1,1 Prozent auf 5,57 Euro verteuert. Ein solches Zertifikat berechtigt zur Emission einer Tonne CO2.

Solarstrom-Leistung über 25.000 MW

Die Stromerzeugung aus den Solarenergie-Anlagen in Deutschland klettert am Mittag voraussichtlich auf 25.400 Megawatt (MW). Die Windenergieanlagen kommen zur Spitzenlastzeit lediglich auf eine Stromerzeugung mit einer Leistung von 3.300 MW (davon offshore: 200 MW). Zusammen erreichen Solar- und Windenergie mit einer Leistung von 28.700 MW und einen Anteil an der gesamten Stromversorgung von etwa 42 Prozent. Konventionelle Kraftwerke liefern Strom mit einer Leistung von 39.100 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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