27.04.2016, 13:18 Uhr

RENIXX holt auf: Goldwind gibt Gewinne ab – First Solar schwach vor Zahlen – Citigroup empfiehlt Nordex-Aktie

Münster – Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World hat im Handel am Mittwoch zunächst bis auf etwa 434 Punkte nachgegeben, kämpft sich aber wieder nach oben. Gegen Mittag steht ein Minus von 0,65 Porzent zu Buche, der Branchen-Leitindex notiert bei 435,71 Punkten.

Der DAX kann hingegen um 0,4 Prozent auf 10.305 Punkte hinzugewinnen. Gebannt schauen die Anleger auf die Vorgaben der US-Notenbank Fed, die am Abend erwartet werden. Es geht wie immer um die Formulierungen im Detail. Der Markt wird daraus ableiten, wann eine nächste Leitzins-Anhebung erfolgen könnte. Vor diesem Hintergrund legt der Eurokurs um 0,1 Prozent auf 1,131 US-Dollar zu. Die Feinunze Gold verteuert sich um 0,2 Prozent auf 1.245 US-Dollar. Auch der Ölpreis zieht spürbar an.

Citigroup sagt "buy" zu Nordex

Im RENIXX ist die Goldwind-Aktie (-4,3 Prozent, 1,44 Euro) größter Verlierer. Die Aktie des chinesischen Windkraftanlagen-Herstellers verliert damit aber lediglich einen Teil der hohen Vortagesgewinne (+7,5 Prozent). Am Abend wird auch der US-Solarkonzern First Solar seine Quartalszahlen vorlegen. Im Vorfeld gibt das Papier des Unternehmens aus Arizona nach (-1,8 Prozent, 53,25 Euro). An der Spitze der RENIXX-Gewinnerliste finden sich die Titel von Rec Silicon (+4,6 Prozent, 0,184 Euro) und Meyer Burger (+4,5 Prozent, 3,21 Euro). Die Aktie des Hamburger Windenergieanlagen-Produzenten Nordex (+2,0 Prozent, 23,91 Euro) wurde von den Analysten aus dem Hause Citigroup zum Kauf empfohlen. Das Kursziel sehen die Aktien-Spezialisten unverändert bei 33 Euro.

Adidas gefragt nach starkem Q1 – E.ON und RWE verlieren

Im DAX macht die Aktie des Sportartikel-Herstellers Adidas den mit Abstand größten Gewinnsprung (+6,9 Prozent, 115,05 Euro). Das Geschäft im ersten Quartal 2016 lief gut und die Jahresprognosen für Umsatz und Gewinn wurde hochgesetzt. DAX-Schlusslicht ist das Wertpapier der Münchener Rück (-3,7 Prozent, 174,05 Euro). Auf der Hauptversammlung kündigte Vorstandschefs Nikolaus von Bomhard für das erste Quartal 2016 einen deutlichen Ergebnis-Rückgang an. Zu den Verlierern zählen auch die Versorger-Titel E.ON (-0,5 Prozent, 9,02 Euro) und RWE (-0,1 Prozent, 12,39 Euro). Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise ziehen deutlich an

Die Ölpreise steigen. Der Preis für die ca. 159 Liter Erdöl der US-Sorte WTI klettert um 2,1 Prozent auf rund 44,90 US-Dollar nach. Auch Öl der Nordsee-Sorte Brent verteuert sich um 2,1 Prozent auf rund 46,70 US-Dollar je Barrel. Der Heizölpreis folgt dieser Vorgabe und klettert um ebenfalls um 2,1 Prozent auf 48,3 Cent pro Liter nach (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Nur leicht haben am Dienstag die Kraftstoffpreise an Deutschlands Tankstellen zugelegt. Autofahrer zahlten im Durchschnitt 1,043 Euro für einen Liter Diesel (+0,1 Prozent) bzw. 1,270 Euro für einen Liter Super E10 (+0,2 Prozent).

CO2-Zertifikate steuern 7-Euro-Marke an

Die Börsenstrompreise, die sich im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Donnerstag ergeben haben, sind ebenfalls geklettert. Vor allem der Strompreis in Deutschland hat um rund 15 Prozent auf 2,99 Cent je Kilowattstunde (kWh) kräftig verteuert. Damit bleibt deutscher Strom aber immer noch deutlich günstiger als die Elektrizität im Markgebiet Frankreich (3,42 Cent/kWh, +5,0 Prozent). Weiter auf Klettertour ist auch der Preis für CO2-Zertifikate. Ein Papier, das zur Emission einer Tonne CO2 berechtigt, steigt im Preis um gut zehn Prozent auf 6,91 Euro.

Solar- und Windenergieleistung steigen auf je 15.000 Megawatt

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erreicht heute Mittag voraussichtlich einen Spitzenwert von 15.300 Megawatt (MW). Zudem liefern die Windenergieanlagen zur Spitzenlastzeit Strom mit einer Leistung von 15.600 MW (davon offshore: 1.500 MW). Zusammen erreichen Solar- und Windenergie somit eine Leistung von 30.900 MW und decken den Strombedarf damit rund knapp 44 Prozent. Konventionelle Kraftwerke erzeugen zur Mittagszeit Strom mit einer Leistung von 39.800 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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