18.05.2016, 16:28 Uhr

Energie- und Versorgungs-Unternehmen bei Jobeinsteigern wenig angesagt

Köln/Maastricht – Die Energie- und Versorgungsbranche ist derzeit bei den Studierenden kaum von Interesse. Andere Branchen stehen bei den Studentinnen und Studenten deutlich höher im Kurs.

Im Vergleich zu Branchen und Unternehmen, die Studierende unmittelbar im Alltag begleiten, schneidet der Energie- und Versorgersektor hinsichtlich des Bekanntheitsgrades nur mäßig ab. Bei einer Untersuchung der Bekanntheit der Top-7-Unternehmen in zwölf ausgesuchten Branchen landete der Energiesektor auf Rang zehn. Dies ergibt die Studie Fachkraft 2020, die der Studenten-Jobvermittler Studitemps in Kooperation mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University durchgeführt hat.

Nur Chemiebranche und Maschinenbau noch unbekannter

Lediglich der Chemiebereich sowie der Maschinen- und Anlagenbau haben noch schwächer abgeschnitten. Den höchsten Bekanntheitswert erzielt der Einzelhandel mit 94 Prozent. Der Blick auf die Beliebtheit der Unternehmen im Energie- und Versorgersektor dürfte eher verhaltene Reaktionen auslösen. Lediglich 30 Prozent der Studierenden gaben an, dass sie sich vorstellen könnten, nach ihrem Abschluss für einen der ihnen bekannten Top-7-Energie- bzw. Versorgerkonzerne zu arbeiten. Mit diesem Ergebnis gelingt es der Sparte bei weitem nicht, an die Werte der beliebtesten Automobilindustrie (62 Prozent) anzuknüpfen. Die Energie- und Versorgerbranche kann, gemeinsam mit dem ebenfalls bei 30 Prozent liegenden Bankwesen, nur den Einzelhandel (27 Prozent) sowie die Telekommunikationssparte (25 Prozent) hinter sich lassen.

Shell bekanntester Branchenvertreter

Der Shell-Konzern ist 95 Prozent der Hochschülerinnen und Hochschüler ein Begriff und schafft damit einen Abstand von 16 Prozentpunkten zum zweitplatzierten Unternehmen RWE (79 Prozent). Beinahe gleichauf liegt E.ON (77 Prozent) auf Rang drei. Vattenfall ist 57 Prozent der Befragten geläufig und erreicht somit den vierten Rang, vor EnBW (39 Prozent). Recht deutlich ist die Differenz zu den nächstplatzierten Berliner Wasserbetrieben, die wiederum mit 19 Prozent nur noch ABB (13 Prozent) hinter sich lassen können.

Karriere am liebsten bei RWE oder EnBW

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse hinsichtlich der Beliebtheit verschieben sich die Werte zugunsten von RWE und EnBW. 47 Prozent der Studierenden, die RWE kennen, empfinden eine Karriere dort als erstrebenswert, bei EnBW sind es 43 Prozent. ABB nehmen 38 Prozent als attraktiven potenziellen Arbeitgeber wahr, gefolgt von E.ON (28 Prozent). Shell (24 Prozent), Vattenfall (23 Prozent) und die Berliner Wasserbetriebe (20 Prozent) beschließen das Beliebtheitsranking der Top-7-Unternehmen der Energie- und Versorgerbranche.

Quelle: IWR Online

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