23.05.2016, 11:13 Uhr

Warum der Biokraftstoff-Verband Elektromobilität unterstützt

Berlin - Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) begrüßt den Ausbau der Elektromobilität in Deutschland. Als Konkurrenz zu Biodiesel und Bioethanol sieht der Verband den Strom als "E-Kraftstoff" dabei nicht, im Gegenteil.

Durch die Elektromobilität wird es aus Sicht des VDB zukünftig neben Biodiesel und Bioethanol eine weitere Alternative zu fossilen Kraftstoffen geben. Der Verband sieht die E-Mobilität eher als komplementäre Ergänzung.

VDB: E-Mobilität und Biokraftstoffe sind natürliche Partner

Elektromobilität könne überwiegend im Individualverkehr genutzt werden, während Biokraftstoffe sich zur Reichweitenverlängerung, im Straßengüterverkehr oder in der Landwirtschaft anbieten, so der VDB. „Biokraftstoffe können mittel- und langfristig in Bereichen eingesetzt werden, wo es bis auf weiteres keine anderen erneuerbaren Alternativen gibt. E-Mobilität und Biokraftstoffe sind natürliche Partner, sie ergänzen sich ideal und können gemeinsam zu einer Dekarbonisierung im Verkehr beitragen“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des VDB.

Energiewende im Verkehr gelingt nur mit mehr grünem Strom

Durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen spart Elektromobilität Treibhausgasemissionen ein. „Je höher der Anteil von erneuerbaren Energien im Stromsektor ist, desto größer sind auch die möglichen Treibhausgaseinsparungen auf der Straße durch Elektromobilität“, sagte Baumann. „Die Energiewende im Verkehr kann nur mit mehr Strom aus erneuerbaren Energien gelingen. Deshalb sollte der Erneuerbare-Energien Anteil am Strommix steigen.“ Baumann hob hervor, dass die Bundesregierung neben der Förderung von Elektromobilität und Biokraftstoffen weitere Maßnahmen im Verkehrsbereich ergreifen muss, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. „Um den Treibhausgasausstoß zu reduzieren, muss Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden, wir brauchen ein geringeres Verkehrsaufkommen und mehr öffentlichen Verkehr“, sagte Baumann.^

Marktanteil der Erneuerbaren im Straßenverkehr muss steigen

Im Jahr 2015 erreichten erneuerbare Energien in Deutschland einen Anteil von 5,3 Prozent im Verkehrssektor. Biokraftstoffe hatten hieran einen Anteil von 89 Prozent. Damit war ihre Nutzung im Vergleich zum Vorjahr 2014 (5,6 Prozent) rückläufig. Für die Zukunft wird im Verkehrssektor ein steigender Energieverbrauch vorhergesagt.

VDB-Geschäftsführer Baumann: „E-Mobilität und Biokraftstoffe werden nach dem Jahr 2020 zwingend benötigt, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Einen stagnierenden Marktanteil der Erneuerbaren im Straßenverkehr wie heute kann sich die Bundesregierung nicht mehr leisten.“

Quelle: IWR Online

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