23.05.2016, 12:24 Uhr

Siemens wird schottischen Offshore-Windpark bauen und ans Netz bringen

Hamburg - Siemens hat aus Schottland einen weiteren umfangreichen Auftrag für einen Offshore-Windpark erhalten. Es geht nicht nur um die Lieferung und Installation von 84 Windkraftanlagen, sondern auch um die Netzanbindung.

Für das Projekt Beatrice in der Nordsee vor der Ostkürste Schottlands wird das Unternehmen 84 Windturbinen mit einer Leistung von jeweils sieben Megawatt (MW) liefern, installieren und in Betrieb nehmen. Der gesamte Windparks kommt somit auf eine Leistung von 588 MW.

Inbetriebnahme des Offshore-Kraftwerks für 2019 vorgesehen

Das Offshore-Windkraftwerk Beatrice befindet sich rund 14 Kilometer vor der schottischen Küste. In Wassertiefen zwischen 35 und 56 Metern werden die Siemens-Windturbinen des Typs SWT-7.0-154 mit einem Rotordurchmesser von jeweils 154 Metern auf Jacket-Fundamenten errichtet. Die entsprechenden Rotorblätter sollen aus der Siemens-Rotorblattfertigung im britischen Hull kommen. Die Installation der Windturbinen soll im Sommer 2018 beginnen, die Inbetriebnahme soll 2019 erfolgen.

Kleinere und leichtere Netzanbindungs-Module

Der Lieferumfang umfasst außerdem die Netzanbindung zum Festland, die Siemens im Konsortium mit dem Kabelhersteller Nexans realisiert. Siemens stellt für die Netzanbindung die Umspannwerke bereit. Um Kosten zu sparen Setzt Siemens auf See erstmals ein neues Konzept ein, das Platz und Gewicht spart. Die Anlagen sind ein Drittel leichter und kleiner als eine konventionelle Wechselstromumspannstation. Diese Schrumpfkur ist laut Siemens durch die Fokussierung auf die wichtigsten elektrischen Bauteile und den Wegfall optionaler Hilfssysteme gelungen.

Auftraggeber ist Beatrice Offshore Windfarm Ltd. (BOWL), ein Zusammenschluss von Scottish and Southern Energy (SSE, 40 Prozent), Copenhagen Infrastructure Partners (35 Prozent) und SDIC Power (25 Prozent). Die Leistung des Offshore-.Windparks wird ausreichen, um rund 400.000 britische Haushalte mit Windstrom aus der Nordsee zu versorgen. Siemens wird zudem den Service der Windkraftanlangen über einen Zeitraum von 15 Jahren übernehmen.

Siemens-Ziel: Kosten für Offshore Windenergie bis 2020 auf 10 Cent/kWh drücken

"Dies ist ein wichtiger Auftrag für unsere neue Windturbine der Sieben-Megawattklasse", sagte Michael Hannibal, Offshore CEO der Siemens Wind Power and Renewables Division. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem Kunden in diesem großen Offshore Windkraftprojekt vor der schottischen Küste."

"Wir sind stolz darauf zusammen mit unserem Kunden den ersten Auftrag für unsere neu entwickelten Offshore-Umspannstationen verkünden zu können", sagte Mirko Düsel, CEO der Business Unit Transmission Solutions bei Siemens. "Der Einsatz von leichteren dezentralen Umspannstationen leistet einen wichtigen Beitrag zu dem von Siemens angestrebten Ziel, die Kosten für Offshore Windenergie bis 2020 auf 10 Cent/kWh zu reduzieren."

Quelle: IWR Online

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