25.05.2016, 08:13 Uhr

SMA Solar sorgt für Stromlösung in der Karibik

Niestetal – Die SMA Solar Technology AG und ihre Tochtergesellschaft SMA Sunbelt Energy GmbH haben auf einer Karibikinsel ein Photovoltaik-Hybrid-System in Betrieb genommen. Laut SMA handelt es sich um eine intelligente Kombination aus Solarpark, Batteriespeichersystem und Dieselgeneratoren.

Das System wurde bereits im März 2016 auf der niederländischen Karibik-Insel St. Eustatius installiert und soll dort eine nachhaltigere Energieversorgung ermöglichen. Zuvor war man auf der Insel vollständig auf eine Dieselversorgung angewiesen war.

800.000 Liter Diesel können eingespart werden

Die Integration von 1,9 Megawatt (MW) Photovoltaik(PV)-Leistung und einem MW Batterieleistung mit dem SMA Fuel Save Controller 2.0 reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe um bis zu 30 Prozent. So spart der lokale Energieversorger jährlich mehr als 800.000 Liter Dieselkraftstoff sowie 2.200 Tonnen Kohlendioxid ein. Die Karibikinsel St. Eustatius hat seit 2010 den Status einer „Besonderen Gemeinde“ der Niederlande. Das Niederländische Wirtschaftsministerium hat entschieden, sowohl die Insel als auch den Energieversorger Statia Utility Company (Stuco) unabhängiger von Erdöl-Importen zu machen und deshalb eine Solarstromanlage finanziert. „Wir wollten eine Lösung, die den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert, gleichzeitig einen möglichst geringen Wartungsaufwand hat und im Stand-Alone-Betrieb arbeiten kann“, fasst Fred Cuvalay, CEO von Stuco, die technischen Anforderungen zusammen. „Das Hybrid-System von SMA ist maßgeschneidert auf unsere speziellen Anforderungen und sehr benutzerfreundlich.“

Herausforderung durch schnelle Wolkenbewegungen und PV-Fluktuation

„Das Projekt kombiniert die drei verschiedenen Energiequellen Solarstrom, Batteriespeichersystem und Dieselaggregate so, dass sie ideal zusammenwirken“, sagt Volker Wachenfeld, Leiter der Business Unit Off-Grid and Storage bei SMA. Das System ist darauf ausgelegt, genug sauberen Solarstrom zu erzeugen, um mehr als 23 Prozent des Jahresstrombedarfs der Insel von 13,5 Mio. Kilowattstunden (kWh) zu decken. Das integrierte Speichersystem ermöglicht bei hoher Sonneneinstrahlung eine solare Deckungsquote von 88 Prozent und unterstützt gleichzeitig das Stromnetz mit Stabilitätsfunktionen wie Frequenzregelung, Begrenzung der wetterbedingten Leistungsfluktuationen durch die PV-Anlage sowie der Optimierung des Dieselgeneratorbetriebs. „Insbesondere die schnellen Wolkenbewegungen in dieser Region führen zu extremen Sprüngen in der PV-Erzeugung, was der einfachen Integration von PV-Großanlagen in isolierte Dieselnetze Grenzen setzt“, kommentiert Volker Wachenfeld eine der Herausforderungen. „Der Einsatz von Großspeichersystemen ist äußerst sinnvoll, da die Integration einer Batterie die Auswirkungen der Leistungssprünge durch fluktuierende PV-Erzeugung auf die Dieselgeneratoren minimiert.“

Service-Vertrag und PV-Hybrid-Monitoring-System inklusive

„Über die SMA Sunbelt Energy GmbH bietet SMA jetzt auch schlüsselfertige Lösungen vollintegrierter Hybrid-Systeme sowie leistungsstarke netzgekoppelte Batterie-Energiespeicher-Systeme an“, sagt Fabian Jochem, Geschäftsführer der SMA Sunbelt Energy GmbH. Das Projekt St. Eustatius beinhaltet außerdem einen Service-Vertrag für die Anlage sowie ein von der SMA Sunbelt Energy GmbH entwickeltes kundenspezifisches PV-Hybrid-Monitoring-System für die integrierte Datenprotokollierung des Leistungsmanagementsystems, der PV-Wechselrichter, des Batterie-Wechselrichters, des Dieselgenerators und der kompletten Speicheranlage.

Verantwortlich für die schlüsselfertige Installation der PV-Anlage war der lokale Systemintegrator Eco Energy N.V., Curaçao. Seine Erfahrungen insbesondere mit der Logistik auf den karibischen Inseln waren für den Abschluss dieses Projekts innerhalb des Zeitplans von entscheidender Bedeutung.

Quelle: IWR Online

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