27.05.2016, 15:19 Uhr

Deutschlands größtes Wasserkraftwerk bekommt einen Sonnenschutz

Berlin - Deutschlands größtes Wasserkraftwerk ist das Pumpspeicherwerk Goldisthal in Thüringen. Die Beckensohle des Oberbeckens bekommt jetzt eine neue Schutzschicht, die die Asphaltdichtung des Beckens vor UV-Strahlung schützt.

Nicht nur Menschen brauchen Sonnenschutz vor UV-Strahlung, auch technische Anlagen müssen geschützt werden. Erneuert wird die „Mastix“-Schutzschicht, die die Asphaltdichtung des Beckens vor UV-Strahlung schützt.

Schutz notwendig: UV-Strahlung zersetzt Asphaltdichtung

Ohne einen Sonnenschutz würde das UV-Licht der Sonne die Kohlenwasserstoffe der Asphaltdichtung im Laufe der Jahre langsam zersetzen. Etwa alle 10 bis 15 Jahre benötigt so ein riesiges Wasserbecken einen neuen „Sun-Blocker“. Bevor die Arbeiten losgehen konnten, musste das Oberbecken des Pumpspeicher-Kraftwerks Goldisthal zunächst komplett entleert werden. Rund 13 Millionen Kubikmeter Wasser wurden abgelassen, was in etwa dem Fassungsvermögen von 10 Millionen gut gefüllten Badewannen entspricht. Die Aufbringung des Sonnenschutzes wird noch bis voraussichtlich 10. Juni andauern. Dann wird das Becken wieder eingestaut. Das dauert bis zu zwei Tage.

Über das Pumpspeicherkraftwerk Goldisthal in Thüringen

Das Kraftwerk Goldisthal in Thüringen wurde am 30. September 2003 nach 30 jähriger Planungs- und Bauzeit eingeweiht. Es hat eine Leistung von 1.060 MW. Im Wasserkraftwerk erzeugen insgesamt vier Turbinen mit je 265 MW Strom. Zwei der vier Turbinen können im drehzahlvariablen Betrieb gefahren werden.

Die Fallhöhe zwischen dem Oberbecken mit einem Fassungsvermögen von 12 Mio m³ und dem Unterbecken mit 18 Mio m³ beträgt stolze 300 m. Goldisthal liegt auf etwa 500 m NN im Oberen Schwarzatal in Thüringen. Das Wasser für das Pumpspeicherbecken entstammt der Schwarza. Das Oberbecken liegt auf dem 869 m hohen "Großen Farmdenkopf" und hat einen Durchmesser von 1.000 - 1.500 m.

Quelle: IWR Online

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