09.06.2016, 13:41 Uhr

RENIXX verliert: Sunedison, Meyer Burger, Goldwind und SMA Solar am Indexende – RWE einziger DAX-Gewinner

Münster - Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World hat am Donnerstag bislang um rund ein halbes Prozent auf 424,22 Punkte nachgegeben. Auch der Ölpreis gibt im heutigen Handel wieder ein wenig nach, nachdem er am Mittwoch erstmals seit Monaten wieder bei über 52 US-Dollar je Barrel (Brent) notierte.

Der deutsche DAX fällt ebenfalls ab, und zwar deutlich steiler als der RENIXX. Bislang sinkt der deutsche Leitindex um 1,3 Prozent auf 10.090 Punkte. Marktbeobachter stellen eine zunehmende Unsicherheit wegen des denkbaren Brexit fest. Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs um ein halbes Prozent auf 1,135 US-Dollar. Auch die Feinunze Gold verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 1.260 US-Dollar.

Rote Laterne erneut für Sunedison-Aktie

Im RENIXX ist einmal mehr die Aktie des insolventen US-Halbleiterspezialisten und Solar- und Windpark-Projektierer Sunedison Schlusslicht. Der Pennystock gibt um weitere 8,3 Prozent auf 0,133 Euro nach. Schwach tendieren zudem die Papiere des Schweizer Solarmaschinen-Anbieters Meyer Burger (-2,7 Prozent, 3,43 Euro), des chinesischen Windenergieanlagen-Herstellers Goldwind und des deutschen Wechselrichter-Produzenten SMA Solar (-1,9 Prozent, 49,19 Euro). Größerer Kursgewinnen stellen sich lediglich für das Papier des norwegisch-amerikanischen Silizium-Produzenten Rec Silicon ein (+4,4 Prozent, 0,19 Euro).

E.ON und RWE als "DAX-Rahmen"

Im DAX bilden die Titel der beiden Energieversorger den Rahmen. Während die E.ON-Aktien ex Dividende (0,50 Euro je Aktie) gehandelt wird und so zum DAX-Schlusslicht wird (-6,5 Prozent, 8,77 Euro), legt die RWE-Aktie als einziger Index-Titel zu (+0,9 Prozent, 13,40 Euro). Das Papier des Essener Energiekonzerns wurde Berichten zufolge durch die Analysten von Raymond James (USA) zum Kauf empfohlen. Die E.ON-Aktionäre hatten auf der Hauptversammlung am gestrigen Mittwoch der geplanten Konzernausteilung mit großer Mehrheit zugestimmt. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise geben etwas nach

Am Mittwoch war der Preis für ein Barrel der Rohölsorte Brent erstmals seit September 2015 wieder über die 52-Dollar-Marke geklettert. Am heutigen Donnerstag gibt es eine leichte Korrektur: Das Fass der Nordseesorte Brent sinkt im Preis um 0,8 Prozent auf knapp unter 52 US-Dollar. Auch ein Barrel der US-Sorte WTI verbilligt sich um 0,7 Prozent auf rund 50,80 US-Dollar. Der Preis für einen Liter Heizöl legt noch einmal um rund ein Prozent auf 52,7 Eurocent zu (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen in Deutschland zahlten Autofahrer am gestrigen Mittwoch im Schnitt für einen Liter Diesel 1,098 Euro (-0,3 Prozent) und für die gleiche Menge Benzin (Super E10) 1,313 Euro (-0,5 Prozent).

Börsenstrom wieder günstiger

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Freitag sinken wieder unter die Marke von 3 Cent je Kilowattstunde (kWh). Für eine kWh Strom sind in Deutschland nun 2,62 Eurocent zu zahlen (-15 Prozent). Für das Marktgebiet Frankreich ist der Preis für eine kWh um rund fünf Prozent auf 2,88 Cent je kWh gefallen. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, hält sich mit 6,01 Euro noch knapp über den 6-Euro-Marke. Am Vortag hatte sich noch ein Settlement-Preis von 6,10 Euro eingestellt.

Stromversorgung: Wind- und Solarstrom decken Spitzennachfrage zu 35 Prozent

Die Solarstromanlagen in Deutschland erzeugen heute am Mittag Strom mit einer Leistung von 17.000 Megawatt (MW). Zudem liefern die Windenergieanlagen Elektrizität mit einer Leistung von insgesamt 2.400 MW (davon offshore: 400 MW). Wind und Sonne decken den hohen Strombedarf am Mittag damit zu etwa 35 Prozent. Konventionelle Kraftwerke liefern gleichzeitig Strom mit einer Leistung von etwa 36.700 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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