15.06.2016, 16:51 Uhr

Reuters: Deal zwischen Siemens und Gamesa zieht sich hin

Münster - Im Januar 2016 war erstmals die Rede davon, dass Siemens Interesse am spanischen Windenergieanlagen-Hersteller Gamesa hat. Im Februar berichteten Medien, dass die Verhandlungen bereits so gut wie abgeschlossen seien, doch von Seiten der beteiligten Unternehmen wurden lediglich Gespräche bestätigt. Heute, am Tag des Windes, kocht das Thema wieder hoch.

Das Wall Street Journal meldete unter Bezug auf Insider, dass ein Deal zwischen Siemens und Gamesa kurz vor der Bekanntgabe stehe. Demnach hätten sich beide Unternehmen im Prinzip auch hinsichtlich des Offshore-Joint-Ventures Adwen geeinigt, das Gamesa gemeinsam mit Areva betreibt. Wenig später berichtete Reuters, dass sich eine Übernahme weiter hinziehe.

Gamesa-Aktie steigt – Klarheit über den Deal nicht

Die Nachrichten bewegen im Handel am Mittwoch auch die Aktienkurse, vor allem das Wertpapier von Gamesa. Die Gamesa-Aktie klettert bislang um 3,4 Prozent auf 17,01 Euro (Stand 16:02 Uhr, Börse Stuttgart). Das Wall Street Journal hat auch bereits einige Details des Deals genannt: Demnach soll Siemens etwa 60 Prozent der Gamesa-Anteile erwerben. Zudem würde Gamesa-Chef Ignacio Martin an der Spitze des Gemeinschaftsunternehmens bleiben. Ein derartiger Deal könne noch in dieser Woche verkündet werden, heißt es.

Reuters: Verhandlungen sind noch offen – Knackpunkt Adwen

Bei Reuters klingt die Nachricht hingegen deutlich zurückhaltender. Die Übernahme des spanischen Windanlagenbauers Gamesa durch Siemens ziehe sich weiter hin, heißt es dort. Gamesa habe gegenüber Reuters erklärt, dass bis heute keine Entscheidung gefällt worden sei. Die Verhandlungen über einen Zusammenschluss der Windkraftgeschäfte seien offen.

Zu den offenen Punkten gehört demnach der Umgang mit Adwen, dem gemeinschaftlichen Offshore-Windturbinene-Hersteller von Areva und Gamesa. Siemens, größter Anbieter von Offshore-Windenergieanlagen weltweit, verhandelt laut Reuters seit langem mit Areva über den Kaufpreis der Anteile an Adwen.

Quelle: IWR Online

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