16.06.2016, 08:29 Uhr

Amprion: Stromnetz-Investitionen übertreffen 2016 erstmals 500 Millionen Euro

Dortmund / Frankfurt am Main – Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion erhöht planmäßig die Investitionen in die Stromnetze. Mit 474 Mio. Euro haben die Investitionen bei Amprion 2015 einen Rekordwert erreicht. 2016 soll erstmals die Marke von eine halben Milliarde Euro überschritten werden.

Dabei setzt Amprionnach eigenen Angaben auf Technik, Transparenz der Planungen sowie Teilhabe der Bürger. Im vergangenen Jahr informierte Amprion bei mehr als 500 Veranstaltungen über geplante Leitungs- und Anlagenprojekte. Zudem erklärte Amprion, dass die Redispatch-Kosten stabil geblieben seien.

Investitionen summieren sich bis 2025 auf 5,5 Mrd. Euro

Amprion plant im laufenden Geschäftsjahr knapp 550 Mio. Euro in die Erweiterung und Erneuerung des Netzes zu investieren (2015: 474 Mio. Euro), so viel wie nie zuvor. Eine Tendenz, die sich in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Bis 2025 will Amprion insgesamt rund 5,5 Mrd. Euro in den Um- und Aus-bau sowie die Verstärkung und Flexibilisierung des Übertragungsnetzes investieren.

Der kaufmännische Geschäftsführer, Dr. Hans-Jürgen Brick, sagte beim Jahrespressegespräch in Frankfurt am Main zum geplanten Netzausbau des Unternehmens: „Im vergangenen Jahr hat der Gesetzgeber die Weichen für den Netzausbau neu gestellt. Jetzt geht es darum, die Projekte zügig und bürgerfreundlich umzusetzen.“ Dabei baue das Unternehmen auf den Rückhalt und die Unterstützung aus der Politik in Bund, Ländern und Kommunen. „Wir brauchen zudem Stabilität in der Regulierung und der Gesetzgebung, um die Herausforderungen der Energiewende meistern zu können“, sagte Brick.

Ultranet-Bau und über 300 weitere Leitungs- und Anlagenbauvorhaben

Der Netzausbau bei Amprion läuft nach Angaben des Unternehmens, dessen Netz vor allem in West- und Süddeutschland verläuft, auf vollen Touren. Fortschritte verzeichne man zum Beispiel bei der Gleichstromverbindung Ultranet im Westen der Republik von Osterrath in NRW bis nach Philippsburg in Baden-Württemberg. Der technische Geschäftsführer von Amprion, Dr. Klaus Kleinekorte, sagte: „Wir haben im vergangenen Jahr alle Ultranet-Streckenabschnitte in die erste Genehmigungsphase gebracht.“ Bei der Planung und dem Bau der Ultranet-Konverter stehe Amprion und Projektpartner TransnetBW mit Siemens jetzt ein starker Technologiepartner zur Seite. „Neben diesen Leuchtturm-Projekten haben wir 2015 insgesamt über 300 Leitungs- und Anlagenbauvorhaben vorangetrieben“, so Kleinekorte.

Rund 190 Mrd Kilowattstunden Strom transportierte das Unternehmen 2015 über sein 11.000 Kilometer langes Höchstspannungsnetz. Das sind rund 30 Prozent des in Deutschland erzeugten Stromes.

Einmaleffekte lassen Jahresüberschuss steigen

Auf dieser Basis erreichten die Umsatzerlöse mit 11,9 Mrd. Euro einen neuen Höchststand. Davon entfielen knapp 10 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,4 Mrd. Euro) auf die ergebnisneutrale Abwicklung des EEG-Ausgleichsmechanismus und 1,8 Mrd. Euro auf das Netzgeschäft (Vorjahr 1,7 Mrd. Euro). Der Jahresüberschuss belief sich auf 171 Mio. Euro und lag damit 14 Prozent über dem Vorjahr (150 Mio. Euro). Dies wurde vor allem durch gesetzlich und steuerlich bedingte Einmaleffekte begünstigt. „Unter dem Strich haben wir ein stabiles Ergebnisniveau“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Brick.

Redispatch-Kosten bei Amprion stabil

Auf einem stabilen Niveau bewegen sich bei Amprion auch die Kosten für Eingriffe in das Netz (Redispatch). Während sie in Deutschland insgesamt deutlich gestiegen sind, liegen sie im Amprion-Netz bei 1,4 Mio. Euro. „Wir haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich in unser Netz investiert. Das zahlt sich nun für unsere Kunden aus“, sagte Brick. Im Verantwortungsbereich von Amprion gelten daher die niedrigsten Netzentgelte im deutschen Übertragungsnetz.

Quelle: IWR Online

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