29.06.2016, 13:34 Uhr

RENIXX stark: Rec Silicon und Scatec Solar spitze – Vestas schwach trotz Deutschland-Auftrag – RWE tauft Zukunftstocher

Münster – Der RENIXX zieht am Mittwochvormittag kräftig an. Das weltweite Branchen-Börsenbarometer für erneuerbare Energie klettert bislang um 2,2 Prozent auf 404,92 Punkte. Damit hat es der Index nach dem Brexit-Schock un den Absturz bis auf gut 390 Punkte wieder über die 400-Punkte-Marke geschafft.

Kursgewinne stellen sich auch im deutschen DAX ein (1,9 Prozent, 9.626 Punkte). Dabei fallen die Versorgertitel durch größere Zuwächse auf. Am Devisenmarkt legt der Eurokurs leicht um 0,1 Prozent auf 1,109 US-Dollar zu. Der Goldpreis verharrt bei 1.317 US-Dollar je Feinunze.

Vestas schwach trotz Markterfolg in Deutschland

Im RENIXX sind vor allem die Aktien der beiden aus Norwegen stammenden Unternehmen Rec Silicon (+7,1 Prozent, 0,151 Euro) und Scatec Solar (+6,8 Prozent, 3,99 Euro) gefragt, die damit die Verluste des Vortages zu großen Teilen wieder ausgleichen. Der Silizium-Hersteller Rec Silicon kommt ursprünglich aus Norwegen, hat aber inzwischen seinen Hauptsitz in den USA. Größter Verlierer ist die Aktie von SMA Solar (-1,8 Prozent, 44,01 Euro). Auch die Anteilsscheine des dänischen Windenergieanlagen-Herstellers Vestas (-1,1 Prozent, 56,99 Euro) geben gegen den Trend nach. Daran ändert auch ein neuer Windpark-Auftrag aus Deutschland über 53 Megawatt (MW) Nennleistung nichts.

RWE nennt Zukunftstochter innogy

Im DAX stehen die Titel der beiden Energiekonzerne E.ON (+3,1 Prozent, 8,62 Euro) und RWE (+3,1 Prozent, 13,10 Euro) hoch im Kurs. Besser „performt“ nur die Telekom-Aktie (+3,6 Prozent, 14,92 Euro). RWE hat das Geheimnis des Namens der abzuspaltenden Zukunftsgesellschaft enthüllt. Die Gesellschaft, die das Geschäft mit erneuerbaren Energien, Netzen und Vertrieb im In- und Ausland bündeln und eigenständig an die Börse gehen soll, wir innogy heißen. Der Name setzt sich aus den Begriffen „Innovation“ und „Energy“ sowie „Technology“ zusammen, teilte RWE mit. Er klingt zudem sehr nach der bisherigen Regenerativ-Energie-Tochter RWE Innogy. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise legen zu

Am heutigen Mittwoch steigen die Ölpreise weiter an. Ein Barrel der US-Sorte WTI verteuert sich um 1,7 Prozent auf rund 48,30 US-Dollar. Ein Fass der Nordseesorte Brent legt preislich um 1,4 Prozent auf rund 49 US-Dollar zu. Heizöl verteuert sich ebenfalls. Ein Liter Heizöl kostet aktuell im Schnitt 50,8 Eurocent, das sind 1,2 Prozent mehr als noch am Vortag (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen haben die Preise am Dienstag nachgelassen. In Deutschland zahlten Autofahrer im Durchschnitt für einen Liter Diesel 1,099 Euro (-0,5 Prozent) und für die gleiche Menge Benzin (Super E10) 1,312 Euro (-0,3 Prozent).

Börsenstrom bleibt in Deutschland unter 3-Cent-Marke

Die Börsenstrompreise haben sich im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Donnerstag verteuert. Die Kilowattstunde (kWh) Strom in Deutschland klettert im Preis um 8,4 Prozent auf 2,96 Eurocent. Für das Marktgebiet Frankreich ist der Preis für eine kWh um 6,4 Prozent auf 3,07 Cent je kWh angestiegen. CO2-Zertifikatepreise setzen hingegen die nach dem Brexit eingesetzte Talfahrt weiter fort. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, verbilligt sich um weitere 4,9 Prozent auf nur noch 4,48 Euro.

Strom: Solar- und Windkraftanlagen decken Spitzenlast zu über 50 Prozent

Die Stromproduktion aus den Solarstromanlagen in Deutschland erfolgt heute am Mittag in der Spitze mit einer Leistung von 18.800 Megawatt (MW). Hinzu kommen die Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 12.400 MW (davon offshore: 1.000 MW). Wind und Sonne decken den Spitzen-Strombedarf am Mittwochmittag somit zu rund 52 Prozent. Konventionelle Kraftwerke liefern in der Mittagszeit Strom mit einer Leistung von rund 29.200 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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