01.07.2016, 10:45 Uhr

Elektromobilität: Kaufprämie in Deutschland startet – Rückschlag für Tesla

Berlin / Palo Alto, USA – Während in Deutschland die Kaufprämie für Elektroautos und Plug-In-Hybride ab dem 2. Juli beantragt werden kann, hat der Elektromobilitäts-Pionier Tesla aus den USA einen herben Rückschlag erlitten. Der tödliche Unfall eines Tesla-Fahrers, der wohl mit dem Autopilot-System des Unternehmens unterwegs gewesen sein soll, könnte das Vertrauen in diese Technologie beschädigen.

In Deutschland ist nun die Förderrichtlinie zur Umsetzung der Kaufprämie für Elektrofahrzeuge, der sogenannte Umweltbonus, im Bundesanzeiger veröffentlicht worden. Damit tritt diese Richtlinie am 2. Juli 2016 in Kraft und gilt rückwirkend ab dem 18. Mai 2016.

Elektroauto-Kaufprämie kann am Wochenende beantragt werden

Die Kaufprämie wird in Höhe von 4.000 Euro für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge und in Höhe von 3.000 Euro für Plug-In-Hybride, die neben einem Elektromotor zusätzlich über ein Verbrennungsmotor verfügen, jeweils zur Hälfte von der Bundesregierung und von der Industrie finanziert. Das zu fördernde Elektroauto muss einen Netto-Listenpreis für das Basismodell von unter 60.000 Euro aufweisen. Die Förderung erfolgt bis zur vollständigen Auszahlung der hierfür vorgesehenen Bundesmittel in Höhe von 600 Mio. Euro, längstens jedoch bis 2019. Autokäufer können ihre Anträge nun also ab dem morgigen Samstag (02.07.2016) beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) erklärte hierzu: "Die Kaufprämie für Elektrofahrzeuge startet am 2. Juli. Das ist ein wichtiges industriepolitisches Signal. Denn das Thema Elektromobilität entscheidet zusammen mit der Digitalisierung über die Zukunft der Automobilindustrie. Mit der Kaufprämie schaffen wir einen Anreiz dafür, dass Elektrofahrzeuge immer mehr Einzug in unseren Alltag finden. Die steigende Nachfrage wird wichtige und notwendige Investitionen entlang der gesamten neuen Wertschöpfungskette der Elektromobilität in Deutschland auslösen."

Automatisiertes Fahren im Fokus – Hände am Lenkrad lassen

Genau diese von Gabriel angesprochene Digitalisierung der Automobilindustrie hat allerdings aufgrund eines tragischen Ereignisses in den USA einen Rückschlag erhalten. Berichten zufolge hat sich in Florida der erste tödliche Unfall mit dem automatisierten Fahrsystem des Elektroauto-Herstellers Tesla erignet. Die amerikanische Verkehrsaufsichtsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) Will den Fall untersuchen. Es geht um die Funktion von Teslas Autopilot-System, das bei dem Unfall möglicherweise in Betrieb war. Die Limousine des Tesla-Typs Model S sei mit einem Lastwagen-Anhänger zusammengeprallt, der die Fahrbahn überquert hatte. Tesla spricht von einem tragischen Verlust und wies daraufhin, dass es sich bei dem Autopiloten lediglich um eine Assistenzfunktion handelt und dass die Hände weiterhin das Steuer kontrollieren sollten. Die Tesla-Aktie fällt am Freitag bislang um vier Prozent auf 184 Euro zurück (Stand 10:07 Uhr, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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