01.07.2016, 13:06 Uhr

RENIXX gibt in neuer Konstellation nach: Solarcity Schlusslicht – Teslas Autopilot-System im Fokus – Gamesa größter Gewinner

Münster – Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX ist in einer neuen Zusammensetzung in das zweite Halbjahr 2016 gestartet. Fünf Titel sind zum 1. Juli 2016 in den Branchen-Leitindex aufgestiegen und ersetzen die fünf Absteiger. Zu einem Kursplus hat diese Änderung allerdings nicht geführt: Das Börsenbarometer gibt im Handel am Freitag bislang um 0,7 Prozent auf 412,49 Punkte nach.

Der DAX startet hingegen mit einem leichten Plus von 0,25 Prozent auf 9.705 Punkte in den neuen Monat. Der RENIXX hat übrigens im ersten Halbjahr 2016 insgesamt um 15,7 Prozent nachgegeben und fällt damit deutlicher ab als der DAX (-9,9 Prozent). Am Devisenmarkt legt der Eurokurs um 0,2 Prozent auf 1,112 US-Dollar zu. Die Feinunze Gold verteuert sich wieder um 0,9 Prozent auf 1.334 US-Dollar.

Solarcity und Tesla unter Druck

Am RENIXX-Ende landen die beiden Firmen, an denen US-Starmanager Elon Musk stark beteiligt ist. Die Solarcity-Aktie gibt um 4,6 Prozent auf 20,76 Euro nach und das Papier von Tesla um 3,9 Prozent auf 184,01 Euro. Der US-Elektroauto-Hersteller wird mit dem ersten Todesopfer konfrontiert, dass nach einem Autounfall zu beklagen ist, bei dem das Autopilot-System von Tesla genutzt wurde. Das US-Unternehmen weist daraufhin, dass es sich bei dem Autopiloten lediglich um eine Assistenzfunktion handelt und dass die Hände weiterhin das Steuer kontrollieren sollten. Ein Fahrer des Tesla Model S ist Berichten zufolge mit einem Lastwagen-Anhänger zusammengeprallt, der die Fahrbahn überquert hatte. Größter Gewinner am Freitag ist die Aktie des spanischen Windkraftanlagen-Herstellers Gamesa (+1,1 Prozent, 17,71 Euro). Siemens will Windenergie-Spezialisten übernehmen.

VW spitze – Energieversorger-Aktien schwach

Im DAX läuft es bei der VW-Aktie besonders gut. Das Papier setzt sich mit einem Kursplus von 3,7 Prozent auf 112,30 Euro an die Spitze des deutschen Leitindex. Fortschritte bei den Verhandlungen mit den US-Behörden nachdem Abgas-Skandal werden zu Begründung herangezogen. Zu den Verlierern zählen unter anderem die Versorger-Titel E.ON (-2,0 Prozent, 8,85 Euro) und RWE (-1,8 Prozent, 13,93 Euro). DAX-Schlusslicht ist jedoch die Aktie von Prosiebensat.1 (-4,2 Prozent, 37,57 Euro). HSBC-Analysten haben das Kursziel für die Aktie des Medienkonzerns nach dem Brexit-Votum von 55 auf 47 Euro gesenkt. Die Unsicherheit nach der Entscheidung der Briten für den EU-Austritt nehme nun zu und dürfte die Werbeeinnahmen der Fernsehsender belasten, so die Annahme der Analysten. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise geben nach

Die Ölpreise fallen zurück: Ein Barrel Erdöl der US-Sorte WTI verbilligt sich um 1,8 Prozent auf rund 48,20 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent sinkt um 0,4 Prozent auf etwa 49,60 US-Dollar. Auch der Heizölpreis fällt, und zwar um rund ein Prozent auf 50,7 Eurocent pro Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Kaum Preisveränderungen waren am gestrigen Donnerstag an den Tankstellen in Deutschland im Durchschnitt feststellbar. Die Autofahrer zahlten für einen Liter Diesel im Schnitt 1,096 Euro (+0,1 Prozent). Ein Liter Benzin Super E10 kostete unverändert 1,313 Euro.

Börsen-Strompreise auch für Samstag über zwei Cent

Die Börsen-Strompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Samstag in Deutschland und Frankreich sinken aufgrund der wochenend-bedingten geringeren Stromnachfrage, unterschreiten die Schwelle von 2 Eurocent jedoch nicht. Eine Kilowattstunde (kWh) Strom notiert in Deutschland bei 2,11 Eurocent, das sind 22 Prozent weniger als noch am Vortag. Der Strompreis im Marktgebiet Frankreich lässt um etwa 28 Prozent auf 2,15 Cent je kWh nach. Weiter auf Talfahrt befinden sich die CO2-Zertifikatepreise. Am Freitag verbilligt sich ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, um weitere 2,2 Prozent auf nur noch 4,36 Euro. Das ist der niedrigste Stand seit 2014.

Wind- und Sonnenkraft decken Strom-Spitzenlast zu 55 Prozent

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erfolgt am Freitagmittag mit einer Leistung von 18.000 Megawatt (MW). Hinzu kommen dann noch Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 13.600 MW (davon offshore: 2.400 MW). Wind und Sonne kommen gemeinsam auf 31.600 MW und decken den Spitzen-Strombedarf am Freitagmittag zu rund 55 Prozent. Konventionelle Kraftwerke liefern gleichzeitig Strom mit einer Leistung von rund 25.800 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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