06.07.2016, 12:21 Uhr

AKW Brokdorf wieder am Netz - Gundremmingen C wird abgeschaltet

Hannover/Gundremmingen – Von den acht noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerken in Deutschland sind längst nicht immer alle Anlagen gleichzeitig am Netz. Nun darf ein Atomkraftwerk im Norden nach der Jahresrevision wieder ans Netz gehen. Dafür unterbricht ein anderes Kraftwerk die Stromerzeugung.

Das Atomkraftwerk (AKW) Brokdorf in Schleswig-Holstein darf nach Wartungsarbeiten wieder ans Netzgehen. Dafür wird das AKW Gundremmingen früher in die Revision gehen als geplant.

AKW Brokdorf: Teilabgebrannte Brennelemente geladen

Das Kernkraftwerk Brokdorf war am 11. Juni 2016 zur Durchführung der Jahresrevision vom Netz genommen worden. Während des Anlagenstillstands wurden keine neuen Brennelemente sondern ausschließlich bereits teilabgebrannte Brennelemente in den Reaktordruckbehälter geladen. Schwerpunkte der Revision lagen in der Durchführung umfangreicher Prüfungen, Instandhaltungsarbeiten und Maßnahmen zum Erhalt und zur Erhöhung der Sicherheit der Anlage. Sämtliche Arbeiten seien von den zuständigen Behörden intensiv kontrolliert und überwacht worden, teilte das Energiewendeministerium in Schleswig-Holstein mit. Das AKW Brokdorf mit 1.480 Megawatt (MW) Leistung (brutto) wurde am Dienstagmorgen (05.07.2016) nach Beendigung der Jahresrevision wieder mit dem Stromnetz verbunden. Im Rahmen des deutschen Atomausstiegs geht das Kernkraftwerk Brokdorf spätestens zum 31. Dezember 2021 vom Netz.

AKW Gundremmingen: Revision wird nach Störung vorgezogen

Während das AKW Brokdorf wieder Strom produziert, ist der Block C des Kernkraftwerks Gundremmingen in Bayern (Bruttoleistung: 1.344 MW) am Dienstag (05.07.2016) zur diesjährigen Anlagenrevision mit Brennelementwechsel vom Netz genommen. Mitte Juni wurde eine der acht Kühlmittelumwälzpumpen des Blocks wegen einer Störung in der Schmierölversorgung vorsorglich außer Betrieb genommen. Die Pumpe kann bei abgeschalteter Anlage mit geringerem Aufwand instand gesetzt werden als im Leistungsbetrieb. Darüber hinaus können die beteiligten Partnerfirmen ihre Revisionsmitarbeiter aufgrund freier Kapazitäten bereits Anfang Juli nach Gundremmingen entsenden. Um die Technik von Block C zu überprüfen und modernisieren stehen während der Revision insgesamt etwa 2.500 einzelne Arbeitsaufträge an. Hierfür nimmt das Unternehmen rund 19 Millionen Euro in die Hand. Nach Abschluss aller Prüfungen und Wartungsarbeiten soll Block C voraussichtlich Anfang August wieder in Betrieb gehen. Gemäß Atomausstieg wird Gundremmingen spätestens Ende 2017 als nächstes Kernkraftwerk in Deutschland endgültig vom Netz gehen.

Quelle: IWR Online

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