12.07.2016, 15:22 Uhr

Windenergie: EDF steigt groß in China ein

Paris – Der französische staatliche Energiekonzern EDF, der vor allem Kernkraftwerke betreibt, hat sich in den größten Windenergiemarkt der Welt, nämlich China, eingekauft. In der Form ist bislang noch kein europäischer Versorger in den chinesischen Windmarkt eingestiegen.

EDF wird dazu 80 Prozent der Anteile am Windenergie-Projektierer UPC Asia Wind Management (AWM) erwerben. Es ist das erste Engagement von EDF im Windenergiemarkt China. Der Deal wird über die auf erneuerbare Energien spezialisierte Tochter EDF Energies Nouvelles abgewickelt.

EDF Energies Nouvelles übernimmt Mehrheit an UPC AWM

EDF Energies Nouvelles wird nach der Transaktion 80 Prozent der Anteile an der UPC AWM holding in Hong Kong halten. Dessen Partner UPC China ist ein langjähriger lokaler Windenergie-Projektierer im Land der Mitte. Die übrigen 20 Prozent an UPC AWM verbleiben beim US-Investment-Fonds Global Environment Fund (GEF). Nach Angaben von EDF ist die neue Partnerschaft auch deswegen möglich, weil EDF schon seit mehr als 30 Jahren im chinesischen Markt tätig ist, vor allem in Sachen Atomenergie, thermische und Wasser-Kraftwerke sowie bei Energie-Dienstleistungen.

Windenergie in China: 15.000 MW Zubau pro Jahr

China hat sich zum größten Windenergie-Markt der Welt entwickelt. Auch in den kommenden Jahren wird laut EDF mit einem weiteren schnellen Ausbau der Windenergie gerechnet. So will die chinesische Regierung eine Kapazität von 200.000 Megawatt (MW) bis 2020 erreichen, das bedeutet einen Zubau von 15.000 MW pro Jahr. EDF ist nach eigener Darstellung der erste große Energieversorger aus Europa, der mit derart großen Ambitionen im Bereich erneuerbare Energien nach China geht.

EDF-Strategie: Mix aus Atomkraft und erneuerbaren Energie

EDF werde die Windenergie-Pipeline durch diese neue Partnerschaft um 1.300 MW, die sich derzeit in China in Planung, Bau oder Betrieb befinden, erhöhen. Insgesamt steigt damit die in Betrieb befindliche Windenergie-Leistung bei EDF auf über 10.000 MW weltweit. Jean-Bernard Lévy, Chairman und CEO von EDF wies daraufhin, dass nach der Rahmenstrategie von EDF die emissionsarmen Energien ausgebaut werden sollen und zwar durch einen diversifizierten Mix aus Kernenergie und erneuerbaren Energien. Die Entwicklung in den vielversprechendsten Märkten wie z.B. China sei Bestandteil dieses dynamischen Prozesses.

Quelle: IWR Online

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