13.07.2016, 09:52 Uhr

Bioenergie-Branche rückt zusammen

Bonn/Straubing – Die Bioenergiebranche steht seit längerem unter Druck. Zukünftig soll der Ausbau nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2016 zunächst auf 150 Megawatt (MW), später auf 200 MW pro Jahr beschränkt werden. Auf diese Herausforderungen reagieren die Branchenverbände nun in organisatorischer Hinsicht.

Zwei Branchenverbände aus dem Bereich der Bioenergie wollen fusionieren. Zu Beginn der Woche haben die Mitgliederversammlungen des Verbandes Deutscher Biomasseheizwerke e.V. (VDBH) und des Bundesverbandes Bioenergie e.V. (BBE) sich zu einer Verschmelzung der beiden Verbände entschlossen.

Identität soll bewahrt werden

Die Integration der VDBH-Mitglieder erfolgt bei der Verschmelzung in den Fachverband Holzenergie (FVH) als Fachabteilung des BBE. Mit der Gründung einer internen Landesgruppe Bayern wird auf Wunsch der VDBH-Mitglieder zudem die regionale Identität gewahrt. Die Landesgruppe Bayern soll dabei als Schnittstelle zwischen Landes- und Bundespolitik fungieren, die regionale Branchenentwicklung forcieren und als Ansprechpartner für aktuelle Themen zur Verfügung stehen.

VDBH-Interessen wirkungsvoller vertreten

Der VDBH-Vorsitzende Franz Kustner erläuteret die Vorteile einer Verschmelzung: „Im Zuge einer Weiterentwicklung der fachlichen und politischen Vertretungsorgane der Bioenergie in Deutschland sehen die Mitglieder des VDBH eine Chance, ihre Interessen durch eine Verschmelzung in den BBE zukünftig wirkungsvoller zu vertreten. Im Fachverband Holzenergie des BBE können die VDBH-Mitglieder in den bestehenden Arbeitsgruppen, z.B. zum EEG, zur Holzwärme oder zur Qualitätssicherung von Holzhackschnitzeln mitarbeiten und ihr fachspezifisches Know-how dort zielgerichtet einbringen.“

Zusammenwachsen der Bioenergieverbände

Für den BBE-Vorsitzenden Artur Auernhammer ist die Fusion ein wichtiger Schritt zu einem Zusammenwachsen der Bioenergieverbände. „Der Bioenergiesektor muss verstärkt zusammenarbeiten, um die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft meistern zu können. Die Verschmelzung des VDBH mit dem BBE und seinem Fachverband Holzenergie setzt daher ein starkes Signal und ist ein wichtiger Schritt zu einem Zusammenwachsen der Bioenergieverbände. Die Verschmelzung bietet die Chance, die Strukturen sowohl des Marktes, als auch des weiterentwickelten gemeinsamen Verbandes aktiv mitzugestalten.“ In Summe erwachse durch die Verschmelzung ein insgesamt erstarkter Verband für Holzenergie und Bioenergie, der auf bestehenden Kompetenzen und Netzwerken aufbaut, gleichzeitig aber Effizienzpotenziale in der fachlichen wie administrativen Arbeit hebe, so Auernhammer.

Quelle: IWR Online

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