19.07.2016, 12:06 Uhr

Deutsche Hilfe für energieeffiziente Eco-Cities in China

Peking - Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat im Rahmen des EU-China-Gipfels in Peking in der vergangenen Woche eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Deyang in der Provinz Sichuan vereinbart. Ziel ist der Aufbau eines energieeffizienten und klimaschonenden Stadtquartiers.

Eine entsprechende Erklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichneten der Vorsitzende der dena-Geschäftsführung Andreas Kuhlmann und Zhao Hui, Oberbürgermeister der Stadt Deyang mit rund 3,8 Mio. Einwohnern. Deyang soll aber nicht die einzige Eco-City in China bleiben.

Klimaschutz im Städtebau wichtig für China

Das dena-Vorhaben ist eines von insgesamt zwölf ausgewählten Kooperationsprojekten, die in Anwesenheit des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang und des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker vereinbart wurden. Kuhlmann erklärte: „Klimaschutz im Städtebau hat für China einen sehr hohen Stellenwert. Daraus ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und China. Deshalb wurde unsere Kooperation als zukunftsweisendes Beispiel in das offizielle Programm des EU-China-Gipfels aufgenommen. Ich freue mich sehr über diese große Anerkennung für unsere Arbeit. Eco-Cities würden sich nicht von heute auf morgen aus dem Boden stampfen lassen, so Kuhlmann. Sie erforderten ein strukturiertes Vorgehen, erprobtes Know-how, weitläufige Netzwerke, großes Engagement und einen langen Atem. Mit dem Gemeinschaftsprojekt wolle man dafür ein praktisches Vorbild geben.

dena entwickelt Energie- und Klimaschutzmanagement

Für den Aufbau des Stadtquartiers, der so genannten "Deyang High-Tech Industrial Development Zone", wird die verantwortliche Betreibergesellschaft ein von der dena entwickeltes Energie- und Klimaschutzmanagement einführen. Weitere Ziele der Zusammenarbeit sind die Erarbeitung eines Konzepts für die Energieversorgung, die Realisierung von Pilotprojekten für energieeffizientes Bauen und die Förderung des Wissens- und Erfahrungsaustauschs. Das Entwicklungsgebiet umfasst 68 Quadratkilomater und ist auf drei Technologiezweige ausgerichtet: zivile Luftfahrt, Biotechnologie und Erdölförderung. Fünf Quadratkilometer sollen in internationaler Zusammenarbeit entwickelt werden, insbesondere mit Technologie und Know-how aus Deutschland. Die Unternehmen Wacker Chemie und Wilo sind Partner der Kooperation mit Deyang.

Insgesamt 13 deutsch-chinesische Eco-Cities geplant

Einen Kooperationsvertrag mit der High-Tech-Zone hat die dena bereits vor wenigen Wochen abgeschlossen. Die aktuelle Vereinbarung sichert nun auch die Unterstützung durch die Stadtregierung. Die Kooperation ist Teil des deutsch-chinesischen Projekts "Eco-Cities in China", das die dena gemeinsam mit der Chinese Society for Urban Studies (CSUS). Die CSUS ist ein Thinktank des chinesischen Bauministeriums. Insgesamt wurden bislang 13 Städte als deutsch-chinesische Eco-Cities ausgewählt. Das Vorhaben steht unter der Schirmherrschaft der Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) und des chinesischen Bauministers Chen Zhenggao.

Quelle: IWR Online

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