20.07.2016, 14:55 Uhr

Uniper soll im September an die Börse gehen

Essen – Der Essener Energieversorger E.ON kommt beim Spinoff und der Börsennotierung von Uniper voran. Klagen gegen die geplante Börsennotierung von Uniper sind in der einmonatigen Frist seit der Entscheidung der Hauptversammlung nicht eingegangen. Zielmonat für das Initial Puplic Offering (IPO) ist der September 2016. Die aktuellen Analysteneinschätzungen dazu fallen höchst unterschiedlich aus.

Der Weg ist frei für die nächsten Schritte zur Börsennotierung von Uniper im September. Bei der E.ON-Hauptversammlung am 8. Juni hatten rund 99,7 Prozent der Aktionäre für die Abspaltung gestimmt. Während in der neuen E.ON-Gesellschaft die Bereiche Energienetze, erneuerbare Energien und Kundenlösungen gebündelt werden, sind die Bereiche konventionelle Stromerzeugung und der Energiehandel in die neue Uniper-Gesellschaft überführt worden.

E.ON-Chef Teyssen: Liegen voll im Plan

Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender von E.ON: „Wir gehen jetzt davon aus, dass wir die Börsennotierung der Uniper SE im September realisieren können. Damit liegen wir voll im Plan. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, auch bei diesem Schritt unsere Ankündigung einzuhalten. Wir haben unsere Aktionäre davon überzeugt, dass die Transformation von E.ON die richtige Antwort auf die Herausforderungen und Chancen der neuen Energiewelt ist. Es ist für uns alle ein großer Ansporn, nun mit aller Kraft die Neuausrichtung von E.ON zu einem klar kundenzentrierten Anbieter von modernen Energielösungen voranzutreiben, die das Leben der Kunden erleichtern und verbessern. Für Uniper öffnet sich damit der Weg in eine eigene Zukunft als selbstständiges Unternehmen, das mit einer fokussierten Strategie seine Stärken im klassischen Energiegeschäft voll ausspielen kann.“

Analysten uneins zur E.ON-Aktie

Gleich zwei Analysten haben am heutigen Mittwoch die Aktie des Versorgers E.ON kommentiert. Die Fachleute der Privatbank Berenberg bleiben bei "sell" und einem Kursziel von 8 Euro. Die jüngsten Kurszuwächse von Versorgertiteln seien wegen ihres defensiven Charakters überzogen, findet Analyst Lawson Steele. Zudem sei die Aufspaltung von E.ON aus Anlegersicht nicht gerade reizvoll. Beide Unternehmensteile seien stark rohstoffabhängig und trügen zunächst wenig zur Stärkung der Finanzlage des Konzerns bei, so Steele.

Ganz anders die Einschätzung bei der NordLB: Dort hat Analyst Holger Fechner das Kursziel für E.ON mit Blick auf die Konzernaufspaltung von 10 auf 11 Euro angehoben und die Einstufung "kaufen" bestätigt. Mit der bisher reibungslos verlaufenen Umsetzung der Neuausrichtung würden sich die Aussichten für den deutschen Energiekonzern weiter verbessern, so Fechner.

Die Aktie von E.ON legt im Börsenhandel am Mittwoch bislang um 1,4 Prozent auf 9,46 Euro zu (Stand 14:28, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016