26.07.2016, 10:06 Uhr

Prokon-Genossenschaft feiert Einjähriges: Energiewende in Bürgerhand

Itzehoe – Vor einem Jahr wurde aus Prokon eine Genossenschaft. Zum einjährigen Bestehen zieht die Prokon eG ein positives Fazit. Für die Zukunft will die Gesellschaft mehr als nur die Zahl der Genossenschafts-Mitglieder erhöhen.

Der deutsche Projektierer und Betreiber von Windparks mit Sitz in Itzehoe, der 1995 gegründet wurde und Anfang 2014 Insolvenz anmelden musste, hat sich am 24. Juli 2015 zu einer Genossenschaft gewandelt. In Zukunft will die Gesellschaft mit derzeit über 38.000 Mitgliedern vor allem die Zusammenarbeit mit anderen Genossenschaften und Akteuren vor Ort forcieren.

Prokon will Neuausrichtung weiter vorantreiben

Für das zweite Jahr ihres Bestehens will die Prokon eG an der bisherigen Entwicklung anknüpfen. Heiko Wuttke, Vorstandsmitglied der Prokon eG, erklärte anlässlich des einjährigen Jubiläums der Genossenschaft: "Neben der Aufnahme neuer Mitglieder fokussieren wir uns verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Genossenschaften und anderen Akteuren vor Ort, die die gleichen Ziele haben wie die Prokon eG und ihre bereits 38.000 Mitglieder: Eine Energiewende in Bürgerhand und eine dezentrale Stromversorgung." Außerdem werde man laut dem zweiten Prokon-Vorstand Henning von Stechow regionalen Akteuren die Möglichkeit geben, von den Stärken Prokons in der Projektentwicklung und –realisierung sowie von der Erfahrung in der technischen und kaufmännischen Betriebsführung von Windparks zu profitieren.

Prokon plant Kooperation mit regionalen Genossenschaften

Der Realisierung einer Energiewende in Bürgerhand und einer dezentralen Stromversorgung stehen aufwendige Ausschreibungsverfahren entgegen. Laut dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 sind diese unter anderem für Bürgerwindparks vorgesehen und insbesondere für kleine Akteure hinderlich. Hier erhofft sich Prokon Vorteile durch die überregionale Ausrichtung, da so eine Teilnahme an mehreren Ausschreibungen gleichzeitig möglich ist. Daher kann Prokon laut von Stechow entscheidende Unterstützung leisten. Der Vorstand erklärte, dass man Gespräche mit regionalen Energiegenossenschaften über Kooperationsmöglichkeiten aufgenommen habe. Ziel sei es, die Energiewende aus der Mitte der Gesellschaft heraus fortzuentwickeln und zu verankern.

Derzeit wird mit dem Windpark Gagel in Sachsen-Anhalt das bisher größte Prokon-Projekt errichtet. Die Inbetriebnahmen soll Ende 2016 starten. Das Projekt umfasst 16 Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung in Höhe von 48 Megawatt.

Quelle: IWR Online

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