04.08.2016, 08:19 Uhr

Ferrostaal sorgt für ersten Windpark in Bangladesch

Essen – Der Industriedienstleister Ferrostaal aus Essen hat zusammen mit US-DK Green Energy BD Ltd. eine Kooperation zur Entwicklung von Bangladeschs erstem Windpark abgeschlossen. Mit diesem Projekt will das südostasiatische Land eine größere Diversifizierung in seinen Energiemix erreichen.

Der Ausbau der Windenergie ist in dem bevölkerungsreichen Land (ca. 160 Mio. Menschen) schwierig. Zwar eignen sich die Küstenregionen nach Einschätzung von Experten grundsätzlich gut zur Gewinnung von Strom aus Wind, doch in Monsun-Zeiten kommt es oft zu starken Stürmen, die eine enorme Belastung an die Windräder darstellen. Bessere Voraussetzungen werden daher eigentlich der Solarenergie eingeräumt.

Erneuerbare Energien in Bangladesch stark ausbaufähig

Bei dem neuen Gemeinschaftsprojekt beinhaltet 60 Megawatt (MW) in der Nähe von Cox´s Bazar. Die 61.000-Einwohner-Stadt im Südosten des Landes würde somit eine Vorreiterrolle in Windenergie für Bangladesch einnehmen, da das Land bisher im Markt für erneuerbare Energien auf die Solarenergie gesetzt hat. Bis 2021 will Bangladesch zehn Prozent seiner Stromerzeugung aus regenerativen Quellen beziehen. Davon entfallen 55 Prozent auf die Solarenergie und 43 Prozent auf die Windenergie. Den Rest sollen sich demnach Bioenergie und Kleinwasserkraft beitragen. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums stillt das Land den Energiehunger vornehmlich aus Erdgas und –öl, welche zusammen über 95 Prozent der Stromerzeugung ausmachen. Ferrostaal will bis Ende dieses Jahres einen realistischer Zeitplan für die Verwirklichung des neuen Windparks bekanntgeben.

Ferrostaal will "Frontrunner" für Windkraft in Bangladesch werden

Bisher wird die Windenergie in Bangladesch eher stiefmütterlich behandelt. In den Jahren 2008 bis 2014 kommt der Windenergieausbau nicht über wenige installierte Anlagen hinaus. Die Leistung wird von einem französischen Windenergieportal mit lediglich zwei MW angegeben. Die nun neugeplanten 60 MW vergrößern diese Leistung um ein Vielfaches und sollen saubere Energie für tausende Haushalte bereitstellen.

Ferrostaal ist nach eigener Darstellung froh, sein Wissen in diesem Pilotprojekt mit großem Potential einbringen zu dürfen. Das Ziel sei es, der „frontrunner“ für Bangladeschs Investitionen in erneuerbare Energien zu werden, sagte Holger Boy, Head of Windpower bei Ferrostaal. Das BMWi prognostiziert, dass durch die Erstellung eines Windatlas für Bangladesch der Ausbau mehr Fahrt aufnehmen könne.

Quelle: IWR Online

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