10.08.2016, 13:17 Uhr

RENIXX schwach – Sunpower stürtz ab und reißt Solaredge, SMA und GCL Poly mit – REC Silicon und Suzlon gefragt

Münster – Das Börsenbarometer der Regenerativen Energiewirtschaft hat nach der Handelseröffnung am Mittwoch rd. 1,1 Prozent nachgegeben und läuft seitdem seitwärts. Nach den Sunpower-Zahlen stehen besonders Solaraktien unter Druck.

Auch der DAX (-0,5 Prozent, 10.640 Punkte) gibt am Vormittag nach, nachdem er gestern ein neues Jahreshoch markiert hatte. Besonders die Energie-Aktien verlieren, nachdem E.ON die Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt hatte. Am Devisenmarkt klettert der Euro um 0,8 Prozent auf 1,118 US-Dollar. Auch der Goldpreis zieht um 0,9 Prozent auf 1.353 US-Dollar je Feinunze an.

Sunpower stürzt ab, Solaredge folgt

Der mit Abstand größte Verlierer im RENIXX ist die Aktie des Solarkonzerns Sunpower. Die Amerikaner hatten gestern die Zahlen für das zweite Quartal 2016 vorlegt. Unter dem Strich steht ein Verlust von 70,0 Mio. Dollar, etwas weniger als im ersten Quartal (-85,4 Mio. Dollar). Im Vorjahresquartal konnte noch ein kleiner Gewinn von 6,5 Mio. Euro verbucht werden. Zudem kündigte das Unternehmen an, 1.200 Stellen abzubauen. Die Aktie fällt um 26 Prozent auf 9,80 Euro. Im Sunpower-Windschatten verliert auch der Solarvertrieb Solaredge (-5,2 Prozent, 15,97 Euro). Die Aktie hatte gestern noch deutlich zugelegt, nachdem das Unternehmen ebenfalls Zahlen präsentiert hatte. Der Nettogewinn stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 86 Prozent auf 17,2 Mio. Dollar (Q2 2015: 9,3 Mio. Dollar). Die weiteren Verlierer stammen mit SMA (-4,6 Prozent, 38,79 Euro), GCL Poly (-2,6 Prozent, 0,114 Euro) und First Solar (-2,2 Prozent, 36,64 Euro) ebenfalls aus der Solarbranche.

Die Liste der Gewinner wird am Mittwochvormittag von Rec Silicon angeführt (+4,3 Prozent, 0,169 Euro). Es folgen der indische Hersteller von Windenergieanlagen Suzlon (+3,0 Prozent, 0,65 Euro) sowie die EE-Versorger EDP Renovaveis (+1,2 Prozent, 7,03 Euro) aus Spanien und Verbund (+0,7 Prozent, 14,00 Euro) aus Österreich.

E.ON und RWE sind DAX-Schlusslichter

Größter Verlierer im DAX sind die Aktien des Energiekonzerns E.ON (-6,1 Prozent, 8,85 Euro) der heute die Zahlen für das erste Halbjahr vorlegte. Konzernweit fiel ein Verlust von 3 Mrd. Euro an. Hauptgrund sind Wertberichtigungen in Höhe von 2,9 Mrd. Euro auf die konventionelle Kraftwerkssparte Uniper. Zusammen mit den E.ON-Zahlen rutscht auch die RWE-Aktie ins Minus (-2,8 Prozent, 15,18 Euro). Verluste verzeichnen zudem Thyssenkrupp (-2,5 Prozent, 21,24 Euro) und Lufthansa (-1,3 Prozent, 10,89 Euro). An der DAX-Spitze steht zum Mittag die Aktie der Allianz (+1,2 Prozent, 135,45 Euro), gefolgt von Adidas (+0,9 Prozent, 149,85 Euro) und ProsiebenSat1 (+0,7 Prozent, 40,90 Euro).

Rohölpreise sinken, Heizöl und Treibstoff stabil

Die Preise für Rohöl sind am Mittwochmorgen gesunken. Das Fass der US-Sorte WTI liegt derzeit bei etwa 42,20 US-Dollar, das ist ein Rückgang von 1,4 Prozent. Die Nordseesorte Brent notiert bei rund 44,50 US-Dollar je Barrel und ist damit -1,2 Prozent günstiger als am Vortag. Die Preise für Heizöl und Kraftstoffe bleiben dagegen unverändert, der Heizölpreis stagniert bei 47,5 Cent je Liter (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). Auch die Kraftstoffpreise stagnieren, im bundesweiten Durchschnitt kostet Diesel am Dienstag 1,05 Euro pro Liter. Der Liter Super E10 notierte bei 1,26 Euro.

Strompreise ziehen leicht an

Die Preise an der Strombörse EEX bewegen sich im Day-ahead-Handel für die Lieferung am morgigen Donnerstag aufwärts. Strom für das Marktgebiet Deutschland/Österreich verteuert sich um knapp 2,5 Prozent auf etwa 2,9 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich legt der Strompreis um etwa 0,6 Prozent auf rund 2,8 Cent je kWh zu. Damit ist Strom in Frankreich rund 2,6 Prozent günstiger als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, kostet derzeit 4,76 Euro. Das sind etwa 2,5 Prozent weniger als am Vortag.

Stromversorgung: Windleistung auf Vortagsniveau

Die Solarstromanlagen in Deutschland erzeugen zur Mittagszeit Strom mit einer Leistung von rd. 17.700 Megawatt (MW). Schwächer fällt der Beitrag der Windkraftanlagen aus, die wie am Vortag Strom mit einer Leistung rd. 8.000 MW erzeugen. Zusammen kommen diese beide erneuerbaren Energien auf rd. 25.700 MW.

Quelle: IWR Online
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