11.08.2016, 13:26 Uhr

RENIXX unentschlossen – Meyer Burger und GCL Poly legen zu, Vestas profitiert von Auftrag – SMA nach Zahlen am Indexende

Münster – Das internationale Börsenbarometer der Regenerativen Energiewirtschaft, RENIXX World, schwankt zum Mittag um seinen Eröffnungskurs und notiert derzeit bei 428,53 Punkten. Unmittelbar nach Handelseröffnung hatte der RENIXX leicht um bis zu 0,4 Prozent verloren, zog im weiteren Handelsverlauf aber wieder an.

Der DAX gibt sich im Handel am Donnerstagvormittag freundlich und notiert zur Mittagszeit bei 10.711 Zählern 0,6 Prozent im Plus. Zu den Gewinner gehören auch die Energiekonzerne RWE und E.ON, die nach den RWE-Zahlen von heute zulegen. Am Devisenmarkt gibt der Euro leicht um 0,3 Prozent auf 1,114 US-Dollar nach, auch der Goldpreis sinkt um 0,2 Prozent auf 1.344 US-Dollar die Feinunze.

Vestas profitiert von USA-Auftrag

Gefragt sind im RENIXX am Vormittag die Anteilsscheine der PV-Spezialisten Meyer Burger aus der Schweiz (+3,1 Prozent, 3,70 Euro) und GCL Poly aus China (-2,7 Prozent, 0,116 Euro). Auch die Hersteller von Windenergieanlagen Xinjiang Goldwind (+2,1 Prozent, 1,33 Euro) und Vestas (+2,1 Prozent, 65,55 Euro) können zulegen. Die Dänen können einen Auftrag über 278 MW in den USA von E.ON verbuchen. Weitere Gewinner sind Canadian Solar (+1,3 Prozent, 11,84 Euro) und Gamesa (+1,0 Prozent, 19,95 Euro).

Nach Halbjahreszahlen: SMA will Standorte schließen

Die Rote Laterne hält im RENIXX am Donnerstag der Hersteller von PV-Wechselrichtern SMA Solar (-5,5 Prozent, 35,88 Euro). Die Niestetaler haben heute die Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt, das operative Ergebnis (EBIT) beläuft sich auf 39,3 Mio. Euro gegenüber -14,9 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2015. Wegen des verstärkten Preisdrucks kündigte das Unternehmen jedoch die Schließung der Produktionsstandorte in Denver, USA, sowie in Kapstadt, Südafrika an. Weitere Verlierer im RENIXX sind Rec Silicon -4,7 Prozent, 0,161 Euro), China Longyuan Power (-2,3 Prozent, 0,74 Euro) und Dong Energy (-1,8 Prozent, 36,52 Euro).

RWE macht weniger Gewinn - Aktie steigt

Im DAX steht die Aktie von Henkel (+4,6 Prozent, 118,15 Euro) an der Spitze, gefolgt von RWE (+2,2 Prozent, 15,37 Euro) und E.ON (+1,3 Prozent, 8,81 Euro). RWE hat heute die Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist um 5,5 Prozent auf 3,011 Mrd. Euro gefallen (1. HJ 2015: 3,186 Mrd. Euro). Grund dafür seien Einbußen im Handelsgeschäft im zweiten Quartal. Dennoch profitiert die Aktie, ebenso wie die Anteilsscheine von E.ON, die am Mittwoch deutlich eingeknickt waren, nachdem E.ON in seinem gestern veröffentlichten Halbjahresergebnis Abschreibungen bei Uniper von 3 Mrd. Euro bekanntgeben musste. Weitere Gewinner am Donnerstag sind FMC (+1,1 Prozent, 84,97 Euro) und Infineon (+1,1 Prozent, 15,10 Euro). Am anderen DAX-Ende stehen dagegen die Finanztitel Commerzbank (-1,0 Prozent, 5,71 Euro) und Deutsche Bank (-0,9 Prozent, 12,64 Euro) sowie Thyssenkrupp (-0,7 Prozent, 20,96 Euro) und die Lufthansa (-0,2 Prozent, 10,83 Euro).

Kraftstoffpreise ziehen leicht an

Am heutigen Donnerstag setzt der Ölpreis den Abwärtstrend der letzten Handelstage weiter fort. Ein Fass der Nordseesorte Brent sinkt im Preis um 0,5 Prozent auf rund 44,00 US-Dollar, ebenso wie das Barrel der US-Sorte WTI, das sich um 0,9 Prozent auf rd. 41,60 US-Dollar verbilligt. Der Preis für einen Liter Heizöl gibt leicht um 0,6 Prozent auf 47,5 Cent nach (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). In Deutschland zahlten Autofahrer am gestrigen Mittwoch im Schnitt für einen Liter Diesel 1,06 Euro, das ist ein Anstieg von knapp einem Prozent. Die gleiche Menge Super E10 stieg um 0,6 Prozent auf 1,31 Euro.

Strompreise entwickeln sich gegenläufig

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel zur Lieferung am morgigen Freitag driften auseinander. Eine Kilowattstunde (kWh) Strom notiert für das Marktgebiet Deutschland/Österreich bei 2,80 Cent fällig (-2,8 Prozent). In Frankreich steigt der Preis je kWh um 1,3 Prozent auf 2,84 Cent. Damit ist der Strom im französischen Marktgebiet 1,5 Prozent teurer als im deutsch/österreichischen-Marktgebiet. Auch der CO2-Preis steigt weiter an, der Preis für ein Papier, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, steigt um 0,2 Prozent auf 4,78 Euro.

Stromversorgung: Sonne und Wind kommen auf gut 30.000 MW

Die Solarstromanlagen produzieren in Deutschland am Donnerstagmittag Strom mit einer Leistung von 20.000 Megawatt (MW). Schwächer fällt dagegen der Beitrag der Windkraftanlagen aus. Diese liefern gegen Mittag Strom mit einer Leistung von 10.000 MW. Die beiden regenerativen Energieträger kommen also zusammen auf 30.000 MW Leistung.

Quelle: IWR Online
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