30.08.2016, 08:37 Uhr

Geothermie-Kraftwerk Landau vor Wieder-Inbetriebnahme?

Grünwald/Ascheberg – Das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB) hat die Hauptbetriebsplanzulassung für das Geothermie-Kraftwerk Landau verlängert. Das LGB werde die Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks zur Stromerzeugung genehmigen, sobald abschließende Arbeiten beendet sind und die entsprechenden Abnahmen vorliegen, heißt es.

Das freut die Verantwortlichen der Daldrup & Söhne AG. Der Bohrtechnik- und Geothermiespezialist mit Sitz in Grünwald bei München ist über eine 75-prozentige Beteiligung an der Geysir Europe GmbH betroffen. Geysir Europe ist Muttergesellschaft der Betreibergesellschaft des Geothermie-Kraftwerks, der geo x GmbH. Die Aktie der Daldrup & Söhne AG reagierte mit einem ordentlichen Kursplus auf diese Nachricht.

Regelbetrieb des Geothermie-Kraftwerks nach Testphase erwartet

Der Betrieb des Kraftwerks, das seit 2007 Strom und Wärme erzeugt, ist aus Sicht der Stadt Landau mit Problemen behaftet. Seismische Aktivitäten und Erderschütterungen werden auf den Kraftwerksbetrieb zurückgeführt. Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten seitens der geo x seien nun größtenteils abgeschlossen, teilte Daldrup mit. Eine Prüfung der neu verbauten, hochmodernen sicherheitstechnischen Komponenten durch die zuständige Genehmigungsbehörde, stehe bevor. Die Daldrup & Söhne AG rechnet damit, nach einer Testphase den Regelbetrieb aufzunehmen. Das Geothermie-Kraftwerk Landau verfügt über eine elektrische Leistung von drei Megawatt.

Josef Daldrup, Vorstandsvorsitzender der Daldrup & Söhne AG, erklärte: „Wir haben nun für die Wiederaufnahme des Betriebs endlich Rechts- und Planungssicherheit und wissen, was noch erledigt werden muss, um wie unser Nachbarkraftwerk Insheim baldmöglichst erneuerbaren Grundlaststrom zu erzeugen.“

Daldrup bestätigt Jahresprognose 2016

Der bisherige Geschäftsverlauf im Jahr 2016 im Konzern gestalte sich über alle vier Geschäftsbereiche positiv, teilte der Bohr- und Geothermiespezialist zudem mit. Das Bohrgeschäft sei gut ausgelastet und die Nachfrage nach Bohrdienstleistungen in der tiefen Geothermie in Mitteleuropa steige. In Deutschland wirken sich insbesondere die wieder gewonnene Investitions- und Planungssicherheit durch das EEG 2017 mit stabilen Fördersätzen und einer Degression erst ab 2021 für die tiefe Geothermie sowie das Marktanreizprogramm (MAP) mit erhöhten Investitionskostenzuschüssen für die oberflächennahe Geothermie aus. Vor diesem Hintergrund bestätigt das Unternehmen seine Prognose 2016 mit einer Gesamtleistung in Höhe von 33 Millionen Euro und einer EBIT-Marge zwischen zwei und fünf Prozent.

Die Aktie entwickelte sich im Handel am Montag nach dieser Mitteilung sehr positiv. Das Papier verteuerte sich um 8,5 Prozent auf 8,10 Euro (Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016