05.09.2016, 15:29 Uhr

Deutscher PV-Markt auch im Juli schwach

Münster – Die für den Juli 2016 gemeldeten Zahlen zum Photovoltaik-Markt Deutschland sind bescheiden ausgefallen. Die Hoffnung einiger Marktakteure, dass die Zubauzahlen angesichts sinkender Preise und einer gleichbleibender Vergütung für Solarstrom wieder ansteigen könnten, bleibt unerfüllt.

Nach den aktuellen Photovoltaik(PV)-Meldezahlen der Bundesnetzagentur beträgt die Summe der gemeldeten, neuinstallierten PV-Leistung im Juli 2016 gut 81,6 Megawatt (MW). Das ist sogar noch weniger als im Vormonat Juni.

Solarmarkt springt noch nicht an

Im Juni 2016 betrug die gemeldete PV-Leistung noch rund 100 MW. Der Rückgang beträgt somit etwa ein Fünftel. Im Juli entfallen von den insgesamt 81,6 MW rund 7,3 MW auf PV-Freiflächenanlagen, die weiteren 74,3 MW gehen auf das Konto kleinerer Anlagen, wie zum Beispiel Aufdach-Anlagen auf Privatgebäuden (Juni 2016: 9,0 MW PV-Freifläche, 90,5 MW kleinere PV-Anlagen).

Allerdings können die gemeldeten und veröffentlichten PV-Zubauzahlen nicht uneingeschränkt zur aktuellen Beschreibung des Marktes herangezogen werden. Denn die im Juli gemeldeten PV-Anlagen müssen nicht zwangsläufig auch im Juli 2016 in Betrieb gegangen sein. Von den insgesamt 74,3 MW, die auf neugemeldete Kleinanlagen entfallen, wurden nur rund 47 MW tatsächlich auch im Monat Juli in Betrieb genommen. Bei den restlichen gemeldeten Anlagen erfolgte die Inbetriebnahme in der Regel zu einem früheren Zeitpunkt, teilweise auch Jahre zurückliegend. Tatsächlich in Betrieb gegangen sind im laufenden Jahr 2016 von Januar bis einschließlich Juli nach den aktuellen Zahlen etwa 520 MW PV-Leistung (Jan. - Jul. 2015: rd. 760 MW)

IBC Solar startet Bau einer Freiflächen-Solaranlage in Bayern

Den größten Zubau gab es in den ersten sieben Monaten 2016 in Bayern (rd. 90 MW). Dort hat nun der Solarspezialist IBC Solar aus Bad Staffelstein mit dem Bau einer neuen Freiflächen-Anlage begonnen. Die Errichtung Bau des Solarparks in Seßlach im Landkreis Coburg in Bayern mit einer Nennleistung von 10 MW erfolgt im Rahmen des bundesweiten Ausschreibungsverfahrens für sogenannte Ackerflächen in benachteiligten Gebieten. Der gewonnene Solarstrom wird regional verbraucht und soll jährlich genug Strom für rund 3.500 Haushalte liefern. Die Fertigstellung ist für Herbst 2016 vorgesehen. Bundesweit wurden 2016 nur zehn solcher Acker-Standorte mit jeweils maximal 10 MW zugelassen. Udo Möhrstedt, Gründer und Vorstandsvorsitzender der IBC Solar AG: „Das Beispiel Seßlach zeigt, dass in Deutschland noch viel Potential für Solarstrom steckt. Die Energiewende benötigt viel mehr Projekte in dieser Größenordnung – dazu muss die Bundespolitik aber an den richtigen Stellschrauben drehen.“ Für 2016 plant IBC Solar den Bau einer weiteren Freiflächen-Anlage in der Region Coburg.

Quelle: IWR Online

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