09.09.2016, 13:23 Uhr

RENIXX mit Wochen-Schlussspurt: Goldman Sachs hebt Nordex-Kursziel – Vestas schwach trotz Offshore-Erfolg – Jinkosolar verlässt EU-Preisbindung

Münster – Der RENIXX World macht kurz vor dem Ende der Handelswoche noch einmal einige Punkte gut. Am Freitagvormittag verbessert sich der Branchen-Aktienindex für erneuerbare Energie bislang um ein halbes Prozent auf 433,40 Punkte.

Der DAX kann sich dem RENIXX nicht anschließen und verliert um 0,3 Prozent auf 10.639 Punkte. Als belastend vor allem für die exportorientierten Werte im DAX wird der wieder anziehende Euro angesehen. Grund ist das aus Sicht der Anleger zögerliche Statement zur Geldpolitik durch EZB-Chef Mario Draghi. Der Euro notiert aktuell bei 1,13 US-Dollar. Der Goldpreis sinkt um 0,4 Prozent auf 1.333 US-Dollar je Feinunze.

Goldman Sachs lobt Nordex

Im RENIXX zählt die Nordex-Aktie am heutigen Freitag mit zu den gefragtesten Wertpapieren. Die Anteilsscheine des deutschen Windenergieanlagen-Herstellers verteuern sich um 3,1 Prozent auf 25,99 Euro. Die Analysten von Goldman Sachs haben das Kursziel für Nordex von 36 auf 44 Euro deutlich angehoben. Das Papier bleibt auf der "Conviction Buy List". Nordex sei der am niedrigsten bewertete Hersteller von Windenergieanlagen, heißt es zur Begründung. Deutlich schwächer präsentiert sich die Vestas-Aktie (-2,2 Prozent, 74,29 Euro). Daran ändert auch die Erfolgsmeldung bei Vestas Offshore-Joint-Venture nichts. MHI Vestas Offshore hat die erste 8-Megawatt-Turbine im Offshore-Windpark Burbo Bank Extension errichtet. Die Jinkosolar-Aktie gibt um 1,1 Prozent auf 16,01 Euro nach. Der chinesische Solarmodul-Hersteller hat sich aus der EU-Preisbindung für Module verabschiedet.

E.ON: Analysten senken Kursziel vor Uniper-Börsengang

Im DAX stehen vor allem die Anteilsscheine von Heidelbergcement (-1,7 Prozent, 80,88 Euro) und Vonovia (-1,4 Prozent, 33,92 Euro) unter Druck. Die Deutsche-Bank-Aktie hingegen legt nach einer Einigung in einem Rechtsstreit mit den US-Behörden kräftig um 4,5 Prozent auf 13,70 Euro zu. Auch die E.ON-Aktie kann sich leicht verbessern (+1,1 Prozent 8,26 Euro). Dabei haben die Analysten von Exane BNP Paribas das Kursziel für E.ON kräftig von 8,00 auf 6,20 Euro gesenkt und die Einstufung auf "underperform" belassen. Das reduzierte Kursziel berücksichtige nun die Abspaltung der Kraftwerkstochter Uniper, heißt es.

Ölpreise sinken zum Wochenende

Die Preise für die Rohölsorten WTI und Brent geben nach. Rund 47 US-Dollar kostet aktuell ein Barrel der US-Ölsorte WTI. Das ist ein Rückgang um gut ein Prozent. Brent-Öl erfährt einen Preisnachlass von rund 1,1 Prozent auf 49,30 US-Dollar je Fass. Hingegen verteuert sich das Heizöl weiter, und zwar um ein Prozent auf 0,51 Cent pro Liter (inkl. MwSt. bei Abnahme von 3.000 Litern). Zum Ende der Handelswoche verhalten sich die Spritpreise an den Tankstellen ruhig. Im bundesweiten Durchschnitt gab es erneut keine großen Sprünge. Ein Liter Super E10 kostete am Donnerstag 1,27 Euro. Diesel konnte im Schnitt für 1,08 Euro je Liter getankt werden. Beide Werte sind seit Dienstag in etwa gleich geblieben.

CO2-Zertifikate Preise erholen sich weiter – Strompreise fallen zum Wochenende

Die Strompreise fallen zum nachfrageärmeren Wochenende erwartungsgemäß. In Frankreich kostet Strom im Day-ahead-Handel zur Lieferung am Samstag 3,14 Cent je Kilowattstunde (kWh), dies ist ein Rückgang von 12,4 Prozent. In Deutschland fällt der Preis pro kWh um 12,1 Prozent auf 2,84 Cent. Anders sieht es im Bereich Klimaschutz aus: An der Energiebörse EEX in Leipzig steigt der Preis pro CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 berechtigt, um fast zehn Cent zum Vortag auf 4,13 Euro.

Stromerzeugung: Sonnen-Strom erneut stark

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit produzieren die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland Strom mit einer Leistung von gut 21.400 Megawatt (MW). Die Windenergie bleibt wie schon den letzten Wochen hinter der Solarleistung zurück. Die Windturbinen kommen auf rund 2.600 MW Leistung. Zusammen erzeugen die regenerativen Energieträger etwa 24.000 MW.

Quelle: IWR Online

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