12.09.2016, 10:32 Uhr

EEG-Guthaben fällt unter drei Milliarden Euro

Münster – Der Überschuss auf dem EEG-Umlagekonto ist im August knapp unter die Schwelle von drei Milliarden Euro gefallen. Zwar fiel der Rückgang geringer aus als im Vorjahr, insgesamt geht das Guthaben aber zurück.

Die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW führen jeweils ein Konto nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Darin werden die Umlage-Einzahlungen der Stromkunden sowie die Verkaufserlöse des EEG-Stroms an der Börse einerseits und die Auszahlungen an die Betreiber von EEG-Anlagen andererseits verbucht. Die Daten werden monatlich als gemeinsame Aufstellung veröffentlicht.

EEG-Kontostand sinkt auf knapp unter drei Milliarden Euro

Der Überschuss auf dem EEG-Umlagekonto ist im August 2016 um rd. 441 Mio. Euro auf 2,96 Mrd. Euro gesunken. Im Vormonat Juni 2016 sank der Kontostand mit 284 Mio. Euro geringer als sonst im Sommer üblich. Auch im Jahr 2015 hatte sich der Kontostand im August nochmals kräftig reduziert, das Minus fiel mit 572 Mio. Euro absolut aber deutlich kräftiger aus.

Ausgehend vom typischen Jahresgang dürfte der monatliche Saldo von Einnahmen und Ausgaben nach dem EEG im Herbst 2016 wieder zunehmen. Grund für diesen typischen Jahresverlauf ist die sehr hohe Solarstromproduktion in den Sommermonaten, die mit vergleichsweise hohen EEG-Vergütungszahlungen verbunden ist.

EEG-Ausgaben steigen im August

Die Ausgaben nach dem EEG sind im August 2016 gegenüber dem Vormonat Juli leicht auf 2,44 Mrd. Euro gestiegen (Juli 2016: 2,28 Mrd. Euro). Etwas schwächer haben auch die Einnahmen zugelegt, die sich im August 2016 auf 2,00 Mrd. Euro belaufen (Juli 2016: 1,99 Mr. Euro). Unter die Ausgaben fallen vor allem die Vergütungs-Zahlungen an die Betreiber von EEG-Erzeugungsanlagen. Zu den Einnahmen des EEG-Umlagekontos zählen insbesondere die Einzahlung der EEG-Umlage durch die Stromkunden sowie die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse.

Tendenziell ist der Überschuss auf dem EEG-Konto seit seinem Höchststand von 5,06 Milliarden Euro im April 2015 rückläufig. Zuletzt hatte das Konto im Oktober 2015 die Schwelle von drei Milliarden Euro unterschritten (Oktober 2015: 2,51 Mrd. Euro).

Geringer Börsenpreis für Strom - niedrige Strompreise für die Industrie

Die Vermarktungserlöse für den EEG-Strom sind in den letzten Jahren wegen der niedrigen Börsenstrompreise kontinuierlich gesunken. Grund dafür ist der Zwang, dass der EEG-Strom an der Börse verkauft werden muss. Die Stadtwerke und andere Stromvertriebe müssen den EEG-Strom allerdings nicht einkaufen, dürfen in ihrem Strom-Mix aber dennoch einen EEG-Ökostromanteil von über 30 Prozent ausweisen. Es reicht aus, dass die Stromverbraucher die EEG-Umlage zahlen, es kommt nicht darauf an, dass der EEG-Strom auch tatsächlich geliefert und dies nachgewiesen wird. So kommt es zu gewaltigen Strom-Exportüberschüssen. Im Jahr 2015 wurde mit rd. 52 Mrd. Kilowattstunden (kWh) ein neuer Rekord-Exportüberschuss markiert. Das entspricht rd. 8 Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung des Jahres 2015.

Quelle: IWR Online

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