15.09.2016, 10:45 Uhr

Warum GE Siemens-Turbinen für Vattenfall wartet

Baden, Schweiz – Vattenfall überholt das Heizkraftwerk Wedel in Hamburg. Die Siemens-Turbinen in der Anlage werden dabei vom US-Technologiekonzern General Electric (GE) gewartet. Das Know-How dafür hatte sich GE in der Schweiz eingekauft.

Die Vattenfall Europe Wärme AG (VE-W), ein Tochterunternehmen des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall AB, hat den Bereich Power Services von GE mit der Generalüberholung und der Verlängerung der Betriebslebensdauer von zwei Siemens-Dampfturbinen in Hamburg beauftragt.

Maßnahme soll Betrieb der kohlebefeuerten Kraftwerks verlängern

Die beiden Turbinen des steinkohlebefeuerten Heizkraftwerks Wedel bei Hamburg stammen aus den Jahren 1963 und 1993 und verfügen jeweils über eine Leistung von 130 Megawatt (MW). Die Instandsetzung der Turbinen in Wedel ist Teil eines umfassenden Sanierungsprojekts, das der Energiekonzern für die Jahre von 2016 bis 2018 plant. Die Instandsetzung wird die betriebliche Lebensdauer der Blöcke um weitere Jahre verlängern und soll die Sicherheit und Effizienz für Vattenfall erhöhen.

GE wird bis 2018 die beiden Turbosätze des Kraftwerks komplett revidieren. Beide Turbosätze bestehen aus einer Hochdruckturbine, einer Mitteldruckturbine und einer Niederdruckturbine. GE wird zudem Ventile sowie neue Leit- und Laufschaufeln für die Niederdruckturbine liefern. In weiten Teilen werden die Wartungsarbeiten vor Ort durchgeführt werden, die Rotoren werden jedoch in die GE Service Fertigung nach Berlin gebracht. Die Turbinen-Revision Block 2 ist für den Zeitraum von April bis August 2017 anberaumt. Block 1 folgt im gleichen Zeitraum 2018.

GE wurde von Vattenfall aufgrund des besseren Angebots für die Turbinenwartung ausgewählt, wie GE auf Anfrage von IWR Online mitteilt. „Bei der Entscheidung für GE gaben technische und kommerzielle Gründe den Ausschlag“, so auch Markus Wonka, Vattenfalls Betriebsleiter des Heizkraftwerkes Wedel.

GE hatte im November 2015 mit Alstom Power die Energiesparte des französischen Technologie-Konzerns Alstom übernommen. Alstom hatte bereits in den Jahren zuvor Kompetenzen bei der Wartung von Anlagen Dritter (Other-OEM-Bereich) aufgebaut. Mit der Übernahme von Alstom hat GE nun weiteres Know-How und Kapazitäten für diesen Bereich akkumuliert, GE gegenüber IWR Online.

Quelle: IWR Online

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