20.09.2016, 08:10 Uhr

Erneuerbare Energien bleiben bei Deutschen beliebt

Berlin - Das Wachstum der erneuerbaren Energien hat für die Bevölkerung in Deutschland weiterhin sehr hohen Stellenwert, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Die Erneuerbaren sind dabei aus ganz verschiedenen Gründen beliebt.

An der repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) im September 2016 nahmen rund 1.000 Personen teil. Demnach ist der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien für 93 Prozent der Befragten wichtig bis außerordentlich wichtig.

Zukunftsfähigkeit, Klimaschutz, Unabhängigkeit und Bürgerbeteiligung

Von überragender Bedeutung ist laut der Umfrage die Zukunftsfähigkeit der erneuerbaren Energien: So erklärten 76 Prozent der Befragten, dass die Erneuerbaren zu einer sicheren Zukunft unserer Kinder und Enkel beitragen, den Klimaschutz bewerteten ebenfalls rund drei Viertel der Befragten als Pluspunkt der Erneuerbaren. Für 67 Prozent der Befragten sorgen die Erneuerbaren für mehr Unabhängigkeit gegenüber Energieimporten. Eine Chance für mehr Bürgerbeteiligung an der Energieversorgung sehen 59 Prozent der Bevölkerung.

AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer: „Die Bevölkerung in Deutschland weiß um die entscheidenden Vorteile der erneuerbaren Energien in Sachen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Generationengerechtigkeit. Es ist daher gemeinsame Aufgabe der Politik und der Erneuerbaren-Branche, die Menschen weiterhin für die Energiewende zu begeistern.“

Erneuerbare Energien deutlich beliebter als Kohle

Gefragt wurde in der Erhebung nach übergeordneten wirtschafts- und umweltpolitischen Aspekten ebenso wie nach der Akzeptanz erneuerbarer Energien und der Zustimmung zu einzelnen Technologien. Für 62 Prozent der Bevölkerung ist der Bau von erneuerbaren-Energien-Anlagen auch am eigenen Wohnort eine gute Sache. Zum Vergleich: Bei Kohlekraftwerken betrug der entsprechende Wert sechs Prozent. Die Akzeptanz Erneuerbarer Energien lag allerdings im Vorjahr noch höher, und zwar bei 68 Prozent.

Wie schon in den Vorjahren ergab die Umfrage: Sind die Menschen mit Erneuerbaren-Anlagen vertraut, erhöht sich die Zustimmung zu Solar-, Windenergie- und Biomasseanlagen noch einmal deutlich. So erklärten aktuell 52 Prozent der Umfrageteilnehmer, ein Windrad in der Nachbarschaft fänden sie gut oder sehr gut. Haben die Befragten jedoch bereits Windenergieanlagen in ihrem Wohnumfeld, so klettert die Zustimmung auf 69 Prozent. Bei Solarparks liegt diese Zustimmungsrate sogar bei 90 Prozent, ohne Vorerfahrung sind es 73 Prozent. „Bei Menschen, die Erneuerbaren-Anlagen aus ihrer Nachbarschaft kennen, steigt die Akzeptanz deutlich an. Anders gesagt: Skepsis vor dem Ausbau der Erneuerbaren ist häufig unbegründet“, betont Vohrer.

Hohe Zustimmung zur Förderung der Erneuerbaren

Der für den Ausbau der Erneuerbaren im Strommarkt zu schulternde Beitrag der Stromverbraucher geht für eine große Mehrheit der Befragten in Ordnung: So halten 60 Prozent eine Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Höhe von 21 Euro – bei einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden – für „angemessen“ oder „zu niedrig“, lediglich 36 Prozent hingegen für „zu hoch“. Ein monatlicher Beitrag in dieser Höhe entspricht einem Wert von rund 7 Cent/kWh, ein Betrag, der derzeit für die EEG-Umlage 2017 im Raum steht. Derzeit beträgt die EEG-Umlage 6,35 Cent/kWh.

Quelle: IWR Online

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