21.09.2016, 10:12 Uhr

Siemens senkt Kosten für Offshore-Windenergie

Hamburg – Neue Entwicklungen im Bereich der Offshore-Windenergie sollen die Kosten für den Strom aus Meeres-Windparks immer weiter drücken. Nun kommen bei einem dänischen Projekt neue Anlagen, Fundamente und Verkabelungs-Technologien von Siemens zum Einsatz.

Nissum Bredning Vindmøllelaug und Jysk Energi haben die Ausschreibung der dänischen Energieagentur (DEA) zum Bau des Pilotprojekts Nissum Bredning Vind mit einer Leistung von 28 Megawatt (MW) gewonnen. Nicht nur die vier Windturbinen von Siemens sind neu, sondern zahlreiche Neuerungen bei den Fundamenten und dem Netz- und Kabelanschluss sollen die Offshore-Windkraft kosteneffizienter machen.

"Gravity Jackets", höhere Anschlussspannung und "Cable in Pipe"-Lösung

Die endgültige Investitionsentscheidung für das Projekt im Norden Dänemarks ebnet den Weg für wichtige Tests für künftige Offshore-Windenergietechnologie. Der Lieferumfang von Siemens umfasst die neue, direkt angetriebene Windturbine mit sieben MW Leistung, zudem mit sogenannten „Gravity Jackets“ auch kostengünstige Fundamentlösungen. Hinzu kommt noch eine neue 66-Kilovolt (kV)-Lösung mit verbessertem Transformator, Kabel und Schaltanlagen sowie weitere Innovationen bei den Türmen und Controller-Einstellungen.

Kostensenkungspotenziale bei Fundamenten enorm

Dies alles soll die Stromgestehungskosten deutlich senken. Die DEA rechnet damit, dass die in Nissum Bredning getesteten Bauteile erhebliche Einsparungen bei Investitions- und Betriebskosten erzielen können. Einen wichtigen Beitrag wird hierzu das innovative Konzept der Gravity Jacket Fundamente von Siemens liefern. Dieses ermöglicht den im Vergleich zu Monopiles kostengünstigeren Bau von Fundamenten. Bis zu 20 bis 30 Prozent der Kosten eines Offshore-Windkraftwerks entfallen auf die Fundamente. Siemens wird weiterhin die Forschung- und Entwicklungsarbeit in Brande und Vejle in Dänemark zur weiteren Senkung der Kosten für Offshore-Windenergie vorantreiben.

Verkabelung zwischen den Turbinen vereinfachen

Der Netzanschluss der vier Windturbinen des Typs SWT-7.0-154 erfolgt durch ein neues Kabel- und Turbinenkonzept mit einer Spannung von 66 kV. Künftig könnte dies die Standardspannung für Offshore-Windkraftwerke sein. Höhere Spannungen bedeuten niedrigere Kosten für die Verkabelung sowie weniger Verluste. Zusätzlich trägt die „Cable in Pipe“-Lösung dazu bei, dass eine einfachere Verkabelung zwischen den Turbinen eingesetzt werden kann. Weitere Materialeinsparungen erfolgen durch ein verschlanktes Turmkonzept. Hier sollen Prototypen mit weniger Gewicht installiert werden, die speziell für Jacket-Konzepte geeignet sind.

Offshore-Windturbinen für Dänemark-Projekt sollen im Sommer 2017 kommen

„Wir sind stolz über unsere Beteiligung am Offshore-Windkraftwerk Nissum Bredning Vind“, sagt Michael Hannibal, CEO Offshore der Siemens Wind Power and Renewables Division. „Seit das dänische Energieministerium das Projekt offiziell als Testanlage für neue Technologien und integriertes Design ausgeschrieben hat, freuen wir uns darauf. Es gestattet uns, unsere Innovationen zu testen und gleichzeitig die damit verbundenen Möglichkeiten zur Kostensenkung der Offshore-Windenergie hervorzuheben.“

Für die ersten 50.000 Stunden im Volllastbetrieb erhält das Offshore-Windkraftwerk Nissum Bredning Vind in den ersten zehn Jahren eine Förderung in Form eines garantierten Einspeisetarifs von 0,7 DKK pro kWh (0,09 Euro/kWh). Die Installation der Windturbinen ist für Sommer 2017 vorgesehen. Die Inbetriebnahme erfolgt im dritten Quartal des nächsten Jahres.

Quelle: IWR Online

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