06.10.2016, 13:04 Uhr

RENIXX tritt auf der Stelle: Suzlon, Tesla und Solarcity drücken auf die Bremse – RWE vor innogy-IPO unter Druck

Münster – Der RENIXX World war in den Aktienhandel am Donnerstag zunächst gut gestartet und in der Spitze bis auf 434, 5 Punkte geklettert, doch im Laufe des Vormittags schmelzen die Gewinne dahin. Gegen Mittag notiert der internationale Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft noch bei 432,67 Punkten (+0,03 Prozent).

Auch der DAX bewegte sich zunächst im Plus, bevor er in die Verlustzone gerutscht ist. Das Minus beträgt zur Mittagszeit 0,3 Prozent, der deutsche Leitindex bewegt sich bei 10.554 Punkten. Daran können auch positive Konjunkturdaten der deutschen Industrie nichts ändern. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben die Aufträge im August um ein Prozent gegenüber dem Juli zugenommen. Juli. Am Devisenmarkt gibt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,119 US-Dollar nach. Gold verteuert sich: Die Feinunze steht aktuelle bei 1.268 US-Dollar (+0,4 Prozent).

Tesla im Vergleich zu anderen Autobauern

Im RENIXX sind vor allem die Aktien einiger chinesischer Unternehmen gefragt: Anteilsscheine des Windenergieanlagen-Herstellers Goldwind aus China verteuern sich um 6,3 Prozent auf 1,44 Euro. Mit GCL-Poly Energy folge ein Solarsilizium-Hersteller (+3,6 Prozent, 0,115 Euro) und mit China Longyuan ein Windparkbetreiber (+3,5 Prozent, 0,747 Euro) auf der Gewinnerliste. Schwach tendieren hingegen die Aktien des indischen Windenergieanlagen-Herstellers Suzlon (-3,8 Prozent, 0,718 Euro), des US-Elektroauto-Herstellers Tesla (-2,2 Prozent, 182,10 Euro) sowie des ebenfalls aus den USA kommenden Solaranlagen-Vertriebs Solarcity (-1,2 Prozent, 17,64 Euro). Das Anleger-Portal „The Motley Fool“ nennt drei Gründe warum der Elektromobilitäts-Pionier Tesla gegenüber den etablierten Autobauern im Nachteil sei: Die Produktionszahlen seien noch zu gering, das Vertriebs-Netzwerk zu lose und zu guter Letzt die Verschuldung. Tesla habe viel stärker an seinen Schulden zu knabbern als die beiden deutschen Premium-Autobauer BMW und Daimler.

E.ON und RWE wegen Atom-Deal unter Druck?

Im DAX zählen neben Deutsche Telekom (-2,0 Prozent, 14,49 Euro), Vonovia (-2,0 Prozent, 9,49 Euro) und Lufthansa (-1,8 Prozent, 31,78 Euro) vor allem die Titel der Energieversorger RWE (-1,7 Prozent, 14,49 Euro) und E.ON (-1,5 Prozent, 6,07 Euro) auf der Verliererliste oben. Die Börsen-Zeitung berichtet, dass der Atom-Deal mit der Bundesregierung für die Atomkonzerne nun doch teurer als 26 Mrd. Euro werden könnte. Zudem steht am morgigen Freitag das IPO von RWE-Zukunftstochter innogy auf dem Plan. Gefragt ist vor allem die Aktie der Deutschen Bank (+0,9 Prozent, 12,17 Euro).

Aufwärtstrend des Ölpreises stockt

Nach dem Preisanstieg der letzten Tage stagnieren die Ölpreise am Donnerstag. Das Fass der US-Sorte WTI kostet aktuell 49,80 US-Dollar (-0,1 Prozent). Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuert sich leicht um 0,1 Prozent auf etwa 51,90 US-Dollar. Der Heizölpreis steigt weiterhin an und notiert im heutigen Handel bei 54 Cent pro Liter (+0,9 Prozent; inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen bleiben die Benzinpreise relativ stabil. Der Liter Diesel kostete im gestrigen Bundesdurchschnitt 1,01 Euro (+0,3 Prozent). Der Liter Super E10 lag bei 1,29 Euro (+0,1 Prozent).

Strompreise steigen erheblich

Die Preise an der Strombörse EEG sind im Day-ahead-Handel (Lieferung am morgigen Freitag) sehr stark gestiegen. Die Kilowattstunde (kWh) Strom kostet in Deutschland 5,2 Cent je kWh (+42,3 Prozent). In Frankreich steigt der Preis um 46,9 Prozent auf 7,9 Cent je kWh. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, steigt gegenüber dem Schlusskurs des Vortages um 1,1 Prozent auf aktuell 5,35 Euro.

Wind- und Solarenergieanlagen kommen auf 19.300 MW Stromleistung

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern die Wind- und PV-Anlagen in Deutschland Strom mit einer Leistung von zusammen rund 19.300 Megawatt (MW). Auf die Sonnenenergie entfallen dabei etwa 3.900 MW und auf die Windenergie 15.400 MW (davon rd. 2.700 MW Strom durch Offshore-Windenergieanlagen).

Quelle: IWR Online

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