14.10.2016, 11:00 Uhr

EEG: Milliarden-Überschuss fällt im September – Umlage 2017 bestätigt

Münster – Die Netzbetreiber haben heute den aktuellen EEG-Kontostand und die Höhe der Umlage nach dem Erneuerbare–Energien-Gesetz (EEG) ab dem kommenden Jahr 2017 bekanntgegeben. Die von den Stromverbrauchern zu zahlende Umlage steigt im Vergleich zum Jahr 2016 auf 6,880 Eurocent je Kilowattstunde (2016: 6,354 Cent/kWh).

Damit bestätigt sich die Zahl, die bereits seit Anfang der Woche in den Medien kursiert. Die EEG-Umlage, die vor allem von privaten sowie kleinen Gewerbe-Verbrauchern in voller Höhe zu entrichten ist, steigt damit auf einen neuen Höchstwert. Dabei steht auf dem EEG-Umlagekonto immer noch ein Überschuss von rund zwei Milliarden Euro zu Buche (Stand Ende September).

Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichen EEG-Umlage 2017 und EEG-Kontostand

Der Überschuss auf dem EEG-Umlagekonto ist im September um rund eine ein Milliarde Euro auf knapp zwei Milliarden Euro geschrumpft. Die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben nicht nur die Höhe der EEG-Umlage für das Jahr 2017 offiziell bestätigt, sondern sie haben auch die zusammengeführten Konten nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für den Monat September vorgelegt. Darin werden die Umlage-Einzahlungen der Stromkunden plus die Verkaufserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse einerseits sowie die Auszahlungen an die Betreiber von EEG-Anlagen sowie diverse andere Kosten andererseits verbucht. Die Daten werden monatlich als gemeinsame Aufstellung veröffentlicht.

Überschuss auf dem EEG-Konto fällt unter zwei Milliarden Euro

Der Überschuss auf dem EEG-Umlagekonto ist im September 2016 um rd. 1,02 Mrd. Euro auf 1,95 Mrd. Euro abgebröckelt. Im Vormonat August 2016 war der Überschuss um rund 440 Mio. Euro gesunken. Das monatliche Minus im September 2015 war mit rund 660 Mio. Euro deutlich geringer ausgefallen als in diesem September.

EEG-Ausgaben steigen im September auf Rekordniveau

Die Ausgaben nach dem EEG erreichen im September 2016 einen neuen Rekordwert. Die Summe der Ausgaben im September 2016 sind auf 2,88 Mrd. Euro angestiegen (August 2016: 2,44 Mrd. Euro). Noch nie waren die Ausgaben nach dem EEG-Umlagekonto in einem einzigen Monat so hoch. Außergewöhnlich waren im September neben den Auszahlungen an die EEG-Anlagenbetreiber die Rückzahlungen nach der Ausgleichsmechanismusverordnung in Höhe von rund 340 Mio. Euro. Auf der anderen Seite haben sich die Einnahmen gegenüber dem Vormonat auf 1,86 Mrd. Euro verringert (August 2016: 2,00 Mrd. Euro). Unter dem Strich steht ein Monatsdefizit von 1,02 Mrd. Euro.

Sinkende Börsenpreise mindern Einnahmen auf dem EEG-Konto

Mit der Änderung des Wälzungsmechanismus im Jahr 2010 hat die Politik selbst dafür gesorgt, dass der EEG-Strom ausschließlich an der Börse vermarktet werden muss. Mit dieser Maßnahme wurde gleichzeitig die Spirale sinkender Börsen-Strompreise eingeleitet, die die Einnahmen auf dem EEG-Konto drücken. Die politischen Vorgaben gehen sogar soweit, dass der grüne EEG-Strom an der Börse nicht als Ökostrom, sondern nur als neutraler "Graustrom" verkauft werden darf. Das bedeutet konkret, dass niemand an der Börse "grünen" Ökostrom einkaufen kann, selbst wenn dies so auf der Verbraucher-Stromrechnung angegeben ist bzw. dem Verbraucher suggeriert wird, er hätte als Verbraucher EEG-Ökostrom bezogen.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016