14.10.2016, 13:12 Uhr

RENIXX und DAX auf Klettertour: Nordex stark in Deutschland – Blauer Brief für Tesla – Aufatmen bei RWE und E.ON?

Münster – An den Aktienmärkten ist die Stimmung am Freitagvormittag prächtig. Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World legt um 0,9 Prozent auf 423,86 Punkte zu und der deutsche DAX klettert um satte 1,5 Prozent auf 10.575 Punkte.

Stützend wirken zur Abwechslung einmal positive Zahlen aus China. Die Erzeuger- und Verbraucherpreise sind überraschend gestiegen, was die Investoren auf eine verstärkte Nachfrage zurückführen. Am Vortag hatte noch der schwache Export Chinas für Verstimmung an den Börsen gesorgt. Auch der Ölpreis steigt wieder an. Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs um 0,3 Prozent auf 1,102 US-Dollar. Am Nachmittag wird sich Fed-Chefin Janet Yellen zu Wort melden. Das könnte die Devisen- und Aktienkurse erneut bewegen, denn die Anleger vermuten Hinweise auf eine baldige nächste Zinserhöhung. Der Goldpreis fällt deutlich um 0,6 Prozent auf 1.253 US-Dollar je Feinunze zurück.

Gamesa und Nordex gefragt – Warnung vor Tesla-Autopilot

Zwar gehören die Titel der Windkraftanlagen-Hersteller Gamesa aus Spanien (+4,1 Prozent, 20,51 Euro) und Nordex aus Deutschland (+2,0 Prozent, 25,48 Euro) mit zu den Gewinnern am Freitag, doch den größten Kurssprung mach die Aktie des Silizium-Produzenten Rec Silicon (+5,0 Prozent, 0,126 Euro). Die Nordex-Aktie steigt, nachdem das Unternehmen über gute Geschäfte in Deutschland berichtet hat. Im Heimatmarkt hat Nordex allein im September sechs neue Aufträge im Wert von zusammen rund 64 Mio. Euro erhalten. Die Tesla-Aktie kann trotz negativer Presse um 0,4 Prozent auf 182,10 Euro zulegen. Die Bild-Zeitung berichtet von einem Brief, in dem das deutsche Verkehrsministerium ausdrücklich vor der Nutzung des Tesla-Autopilotsystems warnt.

Kommen RWE und E.ON beim Atommüll günstiger davon?

Im DAX stehen erneut die Titel von RWE (+4,7 Prozent, 14,15 Euro) und E.ON (+2,9 Prozent, 6,82 Euro) im Fokus. Die Anteilsscheine der Energiekonzerne stehen an der DAX-Spitze, weil der mit der Bundesregierung ausgehandelte Atommüll-Deal offenbar nun doch günstiger ausfällt als zunächst gedacht. In den Medien wird über einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung spekuliert. Danach sollen die Atomkonzerne insgesamt nun bis zum Jahr 2026 und damit mehr Zeit bekommen, um die verabredeten Milliarden in den staatlichen Fonds für die Atommüll-Entsorgung einzuzahlen. Zudem soll die Gesamthöhe nicht wie von der Atomkommission ursprünglich vorgesehen bei 23,3 Mrd. Euro Stand 2014 liegen, sondern 23,6 Mrd. Euro Stand 2016. Bei den zugrundeliegenden Zinsen entsteht so ein Vorteil von mehr als zwei Mrd. Euro für die Atomkonzerne. Zu den Verlierern im DAX gehört am Freitag bislang nur wenige Aktien, dazu zählen Continental (-0,8 Prozent, 174,38 Euro) und Vonovia (-0,1 Prozent, 31,59 Euro).

Öl und Benzin zum Wochenende wieder teuer

Die Preise für Erdöl ziehen im Handel am heutigen Freitag wieder an. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI steigt im Preis auf rund 51 US-Dollar (+0,5 Prozent). Die Nordseesorte Brent verteuert sich um 0,4 Prozent auf etwa 52,50 US-Dollar pro Fass. Der Liter Heizöl wird momentan für 55,6 Cent gehandelt (inkl. MwSt. bei einer Abnahme von 3.000 Litern). Die durchschnittlichen Benzinpreise an den deutschen Tankstellen sind am Donnerstag geklettert. Dieselkraftstoff kostete im bundesweiten Durchschnitt rund 1,13 Euro (+0,3 Prozent). Ein Liter Super E10 war für 1,31 Euro (+0,1 Prozent) zu haben.

Strompreise in Deutschland und Frankreich nähern sich wieder an

Im Day-ahead-Handel steigt der Strompreis zur Lieferung am morgigen Samstag für das Marktgebiet Deutschland um 11,4 Prozent auf 3,33 Cent je Kilowattstunde (kWh). In Frankreich hingegen fällt der Strompreis, nach dem starken Anstieg der letzten Tage, zum Wochenende wieder. Die Kilowattstunde (kWh) Strom kostet 4,47 Cent je kWh, das bedeutet einen Preisabfall um 75 Prozent. Ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 berechtigt, kostet aktuell 5,59 Euro (+2,7 Prozent).

Wind- und Solarleistung klettert bis auf 30.000 MW

In der Mittagszeit erzeugen die Onshore-Windenergieanlagen in Deutschland heute Strom mit einer Leistung von rund 13.200 Megawatt (MW). Die deutschen Offshore-Windenergieanlagen produzieren rund 3.100 MW. Die Solaranlagen in Deutschland erzeugen zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von rund 14.000 MW. In Summe kommen die Windkraftanlagen und PV-Kraftwerke in Deutschland somit auf eine Leistung von rund 30.000 MW.

Quelle: IWR Online

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