20.10.2016, 11:08 Uhr

Institut warnt vor Umlage auf fossile Energien

Münster - Ein Gutachten des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, dass die EEG-Umlage deutlich sinken kann, wenn fossile Energien zur Finanzierung beitragen. Die Reaktion kam prompt: Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) warnt vor neuen Umlagen auf Heizöl oder Kraftstoffe und unterbreitet einen anderen Vorschlag.

Ein Gutachten des IÖW im Auftrag des Verbandes Neue Energiewirtschaft kommt zu dem Ergebnis, dass eine Verbreiterung der Basis die Sektorkopplung voranbringen würde. Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) sieht das anders und warnt vor neuen Umlagen etwa auf Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel. Das IWO hält eine künstliche Verteuerung von Heizenergien und Kraftstoffen für kontraproduktiv und unsozial.

IWO und bne einig: Sektorkopplung von Strom und Wärme funktioniert nicht

Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) und der Verband Neue Energiewirtschaft (bne) sind sich einig, dass die Sektorkopplung nicht funktioniert. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. „Wenn wir die Basis der EEG-Umlage verbreitern, könnten wir einen deutlichen Impuls für die Sektorkopplung und damit für das Gelingen der Energiewende geben“, sagt bne-Geschäftsführer Robert Busch. Ganz anders sieht das das Adrian Willig, IWO Geschäftsführer: „Eine solche Umlage würde die Sektorkopplung von Strom- und Wärmemarkt auch dann mitnichten voranbringen, wenn die EEG-Umlage sinken würde“. Demgegenüber würden beispielsweise Mieter benachteiligt. Auch Verbraucher mit geringem Einkommen könnten kaum von einer solchen Umlage profitieren.

IOW: Nutzung von Überschussstrom ist der bessere Weg

Alternativ zu einer neuen Umlage schlägt das IWO vor, die Verbindung von Strom- und Wärmemarkt durch den massenhaften Einsatz von Power-to-Heat in Hybridheizungen voranzubringen. Dabei werden Heizsysteme einfach mit einem kostengünstigen Elektroheizstab ergänzt. So können sie bislang überschüssigen, sogenannten „abgeregelten“ Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen, zur Wärmeerzeugung nutzen und fossilen Brennstoff sparen.

Da die Haushalte weniger Heizöl benötigen, könnten auf der Grundlage der Abregelungen regenerativer Anlagen für 2015 (4,7 Mrd. Kilowattstunden) gleichzeitig rund 1,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. „Damit wäre ein wirksamer Beitrag zur Sektorkopplung und für den Klimaschutz erreicht, ohne Millionen Menschen zusätzlich zu belasten“, erläutert Adrian Willig.

Quelle: IWR Online

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