28.10.2016, 11:22 Uhr

Windprojektierer zieht sich aus Bayern zurück

München - Mitte Oktober hat Baywa r.e. das Windenergieprojekt Creußen südlich von Bayreuth an eine der größten bayerischen Energiegenossenschaften verkauft. Zukünftig wird sich Baywa r.e. jedoch vorerst aus dem Windenergie-Neugeschäft in Bayern weitgehend zurückziehen. Schuld ist die bayerische Energiepolitik.

Der Ausbau der Windenergie in Bayern ist mit der Einführung der 10H-Regelung nahezu zum Erliegen gekommen. Zwar hat Baywa r.e. jetzt einen Windpark an die Energiegenossenschaft NEW eG verkauft, kündigt aber gleichzeitig den vorläufigen Rückzug aus Bayern und die Konzentration auf andere Bundesländer an.

Baywa r.e. als Partner für Bürger-Energieprojekte

Der Windpark Creußen besteht aus zwei Nordex-Windenergieanlagen vom Typ N117 mit einer Nabenhöhe von 141 Metern und kommt auf eine Gesamtleistung von 4,8 Megawatt (MW). Die beiden Anlagen sind seit Juni in Betrieb. Baywa r.e. wird die Anlagen, die jetzt im Eigentum der NEW eG sind, im Rahmen der technischen Betriebsführung auch weiterhin betreuen. Baywa r.e. sieht sich als Partner von Energiegenossenschaften.

Erfolg bei Ausschreibungsverfahren erhöhen

Matthias Taft, Energievorstand Baywa AG, sieht im nun veräußerten Projekt daher auch den Grundstein für weitere Kooperationen mit Bürgerbeteiligungen: „Wir freuen uns sehr, dass wir die beiden schlüsselfertigen Anlagen erfolgreich an die NEW eG übergeben konnten. Immer mehr Bürger möchten die neue, dezentrale und nachhaltige Energieversorgung aktiv mitgestalten. Wir unterstützen dieses Engagement auch unter dem kommenden EEG 2017.“ Baywa r.e. hat vor diesem Hintergrund kürzlich neue Lösungen erarbeitet, die den Erfolg bei Ausschreibungsverfahren erhöhen. Helmuth Wächter, Vorstandsvorsitzender der NEW, ergänzt: „Mit diesem Projekt erfüllen uns jetzt den Wunsch nach unserem ersten Windpark, nachdem wir bereits über 17 MW Photovoltaik betreiben.“

Wegen 10H: Baywa r.e. kehrt Bayern in Sachen Windkraft den Rücken

Elke Hanel, Geschäftsführerin der Baywa r.e. Wind GmbH, betont: „Die Realisierung von Projekten wie diesen ist in Bayern künftig allerdings schwierig. Die 2014 in Bayern eingeführte, sogenannte 10H-Regelung hat die Flächenkulisse für potenzielle Standorte drastisch reduziert und damit den Ausbau der Windenergie fast zum Erliegen gebracht. Wir werden uns im Windsektor daher auf andere Bundesländer konzentrieren. Wir bedauern diese Entwicklung, sind aber gleichzeitig in Bayern weiterhin vor Ort im Gespräch mit Gemeinden, um im Einzelfall Lösungen für die Umsetzung von Windprojekten zu finden.“

Quelle: IWR Online

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