04.11.2016, 14:02 Uhr

Klimaabkommen von Paris tritt in Kraft

Berlin/Münster – Heute tritt der internationale UN-Klimaschutzvertrag von Paris in Kraft. Inzwischen sind weitere Staaten dem „Grundgesetz“ für den globalen Klimaschutz beigetreten, viel früher als ursprünglich gedacht.

Das im Dezember 2015 in Paris beschlossene Klimaschutzabkommen tritt am 4. November 2016 offiziell in Kraft. Vor genau 30 Tagen, am 5. Oktober, hatte das Vertragswerk die nötige Schwelle an Ratifikationen überschritten. Dafür mussten mindestens 55 Staaten dem Weltklimavertrag beitreten, die zusammen mind. 55 Prozent der weltweiten Treibhausgasse emittieren.

Hendricks: Grundgesetz für den Klimaschutz

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bezeichnet den heutigen Tag daher auch als „Zeitenwende“ für die Klimaschützer. „Der weltweite Klimaschutz bekommt ein Grundgesetz“, freut sich Hendricks. „Noch nie ist ein globaler völkerrechtlicher Vertrag von derart großer Bedeutung so schnell in Kraft getreten. Und noch nie standen die Zeichen besser für den Schutz unseres Weltklimas.“ Nun gelte es, Worten auch Taten folgen zu lassen.

Inzwischen sind weitere Staaten dem nun gültigen Vertragswerk beigetreten. Aktuell (4. November 2016) haben den Vertrag alle 193 UN-Mitgliedsstaaten unterzeichnet. 97 Staaten, die zusammen für 69 Prozent des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich sind, haben das Abkommen ratifiziert.

Deutscher Beitrag mit Verspätung nach Marrakesch

Im Pariser Klimaschutzabkommen legt für die Weltgemeinschaft ein gemeinsames verbindliches Ziel fest und gibt langfristige Orientierung. Das Ziel muss nun mit der Summe der nationalen Klimaschutzbemühungen erreicht werden. Die Bundesregierung will dazu in Kürze den Klimaschutzplan 2050 verabschieden.

Der Klimaschutzplan sollte eigentlich bereits vor der am Montag beginnenden Klimaschutzkonferenz in Marrakesch vom Bundeskabinett verabschiedet werden, dagegen gab es jedoch Wiederstände aus der Union, insbesondere aus den CSU-geführten Verkehres- und Landwirtschaftsministerien. Hendricks zeigt sich dennoch optimistisch für den Klimaschutzplan 2050. „Das frühe Inkrafttreten gibt uns auch Rückenwind für die nächste Klimakonferenz in Marrakesch, die schon am kommenden Montag beginnt.“

Quelle: IWR Online

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