07.11.2016, 08:19 Uhr

Energieversorger EWE stellt sich neu auf

Oldenburg – Der norddeutsche Energie- und Telekommunikations-Versorger EWE AG mit Hauptsitz in Oldenburg zählt mit seinen mehr als 9.000 Mitarbeiter zu den größten kommunalen Unternehmen Deutschlands. Nun hat der Versorger erklärt, wie der Konzern bis 2026 zum führenden Energieunternehmen für Deutschlands Norden werden will, auch ohne konventionelle Kraftwerke.

Die EWE AG verfolgt ein ganz konkretes und messbare Ziel: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll bis 2026 auf 560 Millionen Euro steigen (2015: 428 Mio. Euro). Wichtiges Puzzlestück ist dabei die Integration des Bremer Versorgers swb. Von den konventionellen Energieanlagen will sich der EWE-Energiekonzern bald trennen.

Reaktion auf beispiellosen Umbruch in Deutschlands Energielandschaft

Die EWE AG mit einem Umsatz von 7,8 Mrd. Euro (2015) will sich neu aufstellen. Das bedeutet unter anderem, in neuen Regionen und Geschäftsfeldern zu wachsen, innovative Produkte an den Markt zu bringen oder die „Blaupause für das Gelingen der Energiewende zu liefern“. Ganz nebenbei will EWE auch die Effizienz in allen Geschäftsbereichen steigern. All diese Kernpunkte sollen dazu beitragen, dass das Unternehmen die aktuellen Herausforderungen der Energiebranche meistert. In Deutschland und auch im Ausland will der kommunale Energiekonzern dafür in den kommenden zehn Jahren profitabel expandieren – durch den Ausbau der Infrastruktur, die Erweiterung der Kundenbasis und die Erschließung neuer Märkte. Neben dem organischen Wachstum bestehender Geschäftsfelder wie erneuerbare Energien und Elektromobilität setzt EWE auch auf Zukäufe und strategische Kooperationen. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, 2026 das führende Energieunternehmen für Deutschlands Norden zu sein“, sagt EWE-Vorstandsvorsitzender Brückmann. Für EWE sei der Umbruch kein Risiko, sondern eine große Chance, die man konsequent ergreifen werde, so der EWE-Manager.

EWE setzt auf Digitalisierung

Die Oldenburger sehen sich bereits jetzt sehr gut aufgestellt. Im Unterschied zu anderen Energieanbietern habe EWE kaum Altlasten zu tragen und schon sehr früh auf nachhaltige Energie gesetzt. Mit den Sparten Telekommunikation und IT verfüge man schon seit Jahren über entscheidende Kompetenzen im Konzern, um die Herausforderungen der Energiewende intelligent und effizient umzusetzen. „Hinzu kommt, dass wir den Perspektivwechsel schon sehr früh vorgenommen haben: Digitalisierung ist für uns kein Fremdwort“, so Brückmann.

Konventionelle Erzeugungsanlagen werden verkauft

EWE werde digitale Innovationen nutzen, um seinen Kunden künftig individualisierte, mehrwertschaffende Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Zudem setzt EWE mit innovativer Mess- und Steuertechnik auf intelligente Netze. Mit der Projektskizze enera entwickle man bereits heute die Modellregion für das Energiesystem der Zukunft. Gleichzeitig will sich EWE konsequent von Aktivitäten trennen, die nicht zu den strategischen Prioritäten passen, so Brückmann. So sei unter anderem geplant, sich bis spätestens 2026 von konventionellen Erzeugungsanlagen zu trennen.

Quelle: IWR Online

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