09.11.2016, 08:18 Uhr

Vestas-Aktie in Turbulenzen

Aarhus, Dänemark – Der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas hat die Zahlen für das dritte Quartal 2016 vorgelegt und die Jahresprognose für Umsatz und Profitabilität deutlich angehoben. Die Vestas-Aktie reagiert aber entgegen den Erwartungen.

Der Windenergie-Markt steckt gerade mitten in einer Neuordnung der Hersteller von Windkraftanlagen. Nordex hat Acciona Windpower übernommen und Siemens sichert sich die Mehrheit am zukünftigen Gemeinschaftsunternehmen Gamesa. Der dänische Hersteller Vestas kann mit sehr guten Zahlen für das abgelaufene Quartal aufwarten, Aktionäre nehmen erst einmal Gewinne mit.

Vestas steigert Gewinn um 50 Prozent - Auftragseingang gestiegen

Vestas hat im dritten Quartal 2016 eine Umsatz in Höhe von 2,90 Mrd. Euro erzielt, eine Steigerung gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres um 37 Prozent (Q3 2015: 2,12 Mrd. Euro). Das EBIT vor Sonderposten im Dreimontas-Zeitraum von Juli bis September 2016 konnte um 87 Prozent auf 433 Mio. Euro verbessert werden (Q3 2015: 232 Mio. Euro). Daraus ergibt sich eine EBIT-Marge in Höhe von 14,9 Prozent. Unter dem Strich weist Vestas einen Periodengewinn in Höhe von 309 Mio. Euro aus. Das bedeutet einen Zuwachs um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3 2015: 206 Mio. Euro). Nicht ganz so stark ist der Auftragseingang gestiegen: Im dritten Quartal 2016 lag dieser mit 1,6 Mrd. Euro um knapp sieben Prozent über dem Wert des Vorjahres (Q3 2015: 1,5 Mrd. Euro). Der Umsatz in den ersten drei Quartalen 2016 betrug 6,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,4 Mrd. Euro). Vestas-CEO Anders Runevad spricht von einer soliden Performance im dritten Quartal.

Vestas Aktie bricht ein - Aktionäre nehmen Gewinne mit

Die Vestas-Aktie bricht im Handel am Dienstag nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen in der Spitze um 8,3 Prozent ein und schließt 4,9 Prozent im Minus bei 65,71 Euro. Dabei hat Vestas die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2016 von zuvor mindestens 9,5 Mrd. Euro auf nun 10 bis 10,5 Mrd. angehoben. Zudem soll die Marge beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Gesamtjahr nun bei 13 bis 14 Prozent liegen (zuvor mind. 12,5 Prozent). Offenbar haben die Marktteilnehmer bereits mit einer Anhebung der Guidance gerechnet und sogar noch mehr erwartet. Im jüngsten Analystenkommentar von JP Morgan von letzter Woche hieß es beispielsweise, dass die Kennziffern des Herstellers stark ausfallen und zu steigenden Konsensschätzungen führen dürften.

Nordex und Games legen Zahlen am Donnerstag vor

Am kommenden Donnerstag legen die Vestas-Konkurrenten Nordex und Gamesa die Quartals-Zahlen vor. Auch bei diesen Windkraftanlagen-Herstellern sind die Erwartungen der Analysten hoch.

Quelle: IWR Online

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