23.11.2016, 11:14 Uhr

Energiewirtschaft fordert stärkeren KWK-Ausbau

Berlin – Das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) befindet sich derzeit im Gesetzgebungsverfahren. Der Bundesrat hat eine Reihe von Änderungen an dem von der Regierung vorgelegten Entwurf eingebracht. Die Energiewirtschaft drängt vor allem darauf, dass der Ausbau neuer KWK-Anlagen schneller voranschreitet.

Vor dem Hintergrund einer Anhörung zum KWKG im Bundestags-Ausschuss für Wirtschaft und Energie formulierte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) seine Erwartungen. Das jährliche Ausschreibungsvolumen sollte demnach deutlich angehoben werden.

BDEW fordert mindestens 300 statt 200 MW neue KWK-Leistung

Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, erklärte in der Anhörung am Montag (21.11.2016): "Im Gesetzentwurf zur Änderung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) sollte das jährliche Ausschreibungsvolumen für KWK von 200 auf mindestens 300 Megawatt angehoben werden. Das ist nötig, um die für 2020 und 2025 gesteckten KWK-Ausbauziele zu erreichen.“ Zudem bestehen aus Sicht von Kapferer enorme CO2-Einsparpotenziale. Durch den Ausbau der KWK könnten bis 2020 jedes Jahr rund sieben Millionen und bis 2025 zwölf Millionen Tonnen CO2 zusätzlich vermieden werden.

Kritik an zu vielen Detailregelungen

Kapferer kritisierte zudem, dass der KWKG-Entwurf zu viele Detailregelungen und Vorgaben enthalte, zum Beispiel zum Betrieb des Wärmenetzes. Auch dürfe den KWK-Anlagenbetreibern nicht noch mehr Bürokratie aufgebürdet werden, wenn es zum Beispiel darum ginge, die Förderbedürftigkeit des Neu- und Ausbaus des Wärmenetzes nachzuweisen. "Gerade in städtischen Gebieten macht KWK in Verbindung mit Nah- und Fernwärmenetzen die Wärmeversorgung effizienter und klimafreundlicher. Damit ist sie ein wichtiger Bestandteil der Energiewende", so Kapferer. Flexible KWK-/ Wärmenetzsysteme könnten zudem helfen, überschüssige Strommengen aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen in das Energiesystem zu integrieren. Dadurch ließen sich künftig die notwendigen Einspeisemanagement-Maßnahmen und damit die Kosten zur Stabilisierung des Stromnetzes reduzieren.

B.KWK: Hindernisse werden aufgebaut

Auch der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) kritisiert die Bürokratie und setzt sich ebenfalls für ein höheres Ausbauvolumen ein. Heinz Ullrich Brosziewski vom B.KWK erklärte, dass der Ausbau der KWK durch die Neuregelungen nicht schneller vorangebracht werde, sondern es würden vielmehr vor allem neue Hindernisse aufgebaut.

Quelle: IWR Online

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