06.12.2016, 09:25 Uhr

Dauerblinken von Windkraftanlagen soll beendet werden

Kiel – Nächtliches Dauerblinken von Windenergie-Anlagen stört viele Anwohner. Dabei gibt es längst bessere Lösungen. Die Umweltminister wollen deshalb die bedarfsgerechte Befeuerung zum Standard machen.

Die Umweltminister wollen die Akzeptanz der Windenergie verbessern und die bedarfsgerechte Befeuerung von Windkraftanlagen zum Standard erklären. Die Hinderniskennzeichnung von Windenergieanlagen blinkt nur dann, wenn sich Flugzeuge auch tatsächlich in der Nähe befinden.

Umweltminister Habeck fordert verpflichtenden Verzicht auf Dauerblinken

Die Umweltminister der Länder haben auf der 87. Umweltministerkonferenz vom 30.11 bis 02.12.2016 den Bund aufgefordert, eine Verpflichtung zur bedarfsgerechten Befeuerung von Windkraftanlagen zu prüfen. Vorausgegangen war ein Antrag des Landes Schleswig-Holstein. „Es stört viele Menschen, wenn Windanlagen nachts durchgehend blinken und es nie ganz dunkel wird“, erläutert Schleswig-Holsteins Umwelt- und Energiewendeminister Robert Habeck. Die entsprechende Technik ist inzwischen Verfügbar und aus Sicht des Landes ausgereift. Schleswig-Holstein hat bereits Anreize geschaffen, das Dauerblinken zu reduzieren. „Aber eine bundesweite Vorgabe würde die Installation bei neuen Anlagen verpflichtend machen“, so Habeck weiter.

Umweltminister: Windstrom soll Vorrang vor Atomstrom haben

Auch bei einem weiteren Punkt folgte die Umweltministerkonferenz einer Initiative Schleswig-Holsteins. Demnach fordern die Umweltminister, dass bei einer hohen Stromeinspeisung aus regenerativer Energien die Einspeisung von Atomkraftwerken reduziert wird. Habeck: „Es ist völlig widersprüchlich, dass die Bundesregierung den Ausbau der Windenergie im Norden aufgrund derzeit knapper Netzkapazitäten bremst, und gleichzeitig Strom aus Atomkraftwerken die Netzengpässe noch verschärft.“

Auch soll die Energiewende stärker in den Wärme- und Verkehrsbereich vordingen. Dafür sei ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien in der Stromversorgung erforderlich, stellt die Umweltministerkonferenz fest. Um die Sektorkopplung voranzutreiben, sollen nach dem Willen der Umweltminister Steuern, Abgaben und Umlagen auf verschiedene Energieträger überarbeitet werden.

Quelle: IWR Online

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