07.12.2016, 13:45 Uhr

RENIXX behauptet, Dax markiert Jahreshoch: Meyer Burger Aktie crasht um rund 60 Prozent

Münster – Der RENIXX World kann im Handel am Mittwochvormittag leicht zulegen. Dabei fällt die Aktie von Meyer Burger durch einen extremen Kursabsturz auf.

Während der RENIXX, weltweiter Aktienindex für erneuerbare Energie, um 0,1 Prozent auf 393,85 Punkte minimal zuleget, klettert der Dax deutlich um 1,5 Prozent auf 10.993 Punkte. Im Verlauf des Handels markiert der Index mit den deutschen Blue Chips dabei sogar einen neuen Jahreshöchststand. Berichten zufolge hoffen die Anleger offenbar auf positive Impulse durch die Europäische Zentralbank (EZB), am Donnerstag wird sich EZB-Chef Mario Draghi äußern. Der Eurokurs verharrt bei 1,073 US-Dollar und der Goldpreis gibt um 0,4 Prozent auf 1.174 US-Dollar je Feinunze nach.

Meyer Burger: Beginn des Bezugszeitraums

Im RENIXX steht erneut die Aktie des schweizer Solarausrüsters Meyer Burger im Fokus: Der Aktienkurs stürzt um 58,6 Prozent auf 0,85 Euro ab. Mit dem heutigen Tag hat der Bezugsrechtshandel im Rahmen der Kapitalerhöhung begonnen. Der Bezugspreis für die neuen Aktien aus der ordentlichen Kapitalerhöhung beträgt 0,36 Schweizer Franken pro Aktie (etwa 0,33 Euro). Die Aktionäre erhalten für jede Aktie fünf Bezugsrechte. Damit nähert sich der aktuelle Kurs etwa dem Niveau des theoretischen Preises nach der Kapitalerhöhung auf Basis des Schlusskurses von Dienstag an(Rechnung: (5 x 0,33 Euro + 1 x 2,05 Euro) / 6 = 0,62 Euro). Zudem hatte Meyer Burger mitgeteilt, dass sich die Brustorm SA, eine Schweizer Industrie- und Beteiligungsholding, verpflichtet habe, unter bestimmten Bedingungen bis zu 16 Mio. Aktien, für welche die Bezugsrechte nicht ausgeübt werden, für einen Betrag von 5,76 Mio. CHF zu übernehmen. Zu den Gewinnern im RENIXX zählen am Mittwoch vor allem Rec Silicon (+15,0 Prozent, 0,115 Euro) und China Longyuan (+3,4 Prozent, 0,74 Euro).

RWE-Aktie Schlusslicht

Im Dax sind vor allem die Anteilsscheine von Thyssenkrupp (+4,3 Prozent, 23,00 Euro) und Commerzbank (+3,1 Prozent, 7,32 Euro) gefragt. Schlusslicht ist hingegen die RWE-Aktie. Das Papier gibt um 1,1 Prozent auf 11,85 Euro nach und damit verflüchtigen sich die Kursgewinne nach dem Atomausstiegs-Urteil von Dienstag. Analysten haben erklärt, dass das Urteil nicht zu einer schnellen Lösung des Falls führen dürfte. Die Eon-Aktie stagniert hingegen bei 6,45 Euro. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise halten aktuelles Niveau

Im Handel am heutigen Mittwoch bewegen sich die Ölpreise nur wenig. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI steigt im Preis auf rund 51,00 US-Dollar (+0,2 Prozent). Die Nordseesorte Brent hält sich bei etwa 54,00 US-Dollar (+0,1 Prozent). Der Liter Heizöl wird aktuell für 57,7 Eurocent gehandelt (inkl. MwSt. bei einer Abnahme von 3.000 Litern) und notiert damit rund 0,5 Prozent unter dem Kurs des vorherigen Handelstages. Die durchschnittlichen Benzinpreise an den deutschen Tankstellen geben leicht nach: Ein Liter Dieselkraftstoff kostete am Dienstag rund 1,14 Euro (-0,4 Prozent). Der Preis für einen Liter Super E10 betrug rund 1,31 Euro (-0,3 Prozent).

Börsenstrompreise geben in Deutschland und Frankreich nach

An der Strombörse fällt der Strompreis zur Lieferung am morgigen Donnerstag für das Marktgebiet Deutschland um 25 Prozent auf rund drei Cent je Kilowattstunde (kWh). Auch der französische Strompreis verbilligt sich und steht bei rund 5,4 Cent je kWh (-13,7 Prozent). Der Preis für EU- Zertifikate, die zur Emission einer Tonne CO2 berechtigen, gibt nach und steht derzeit bei 4,15 Euro (-0,3 Prozent).

Wind- und PV-Leistung steigt auf rund 18.000 MW

Das aktuelle Hochdruckgebiet über Südosteuropa bestimmt weiterhin das Wetter in Deutschland. Es bringt mäßig kalte Luft zu uns und sorgt verbreitet für Sonnenschein. Im Norden weht ein mäßiger Wind, der an der See auffrischt. Im Süden ist es schwachwindig.

Die PV-Anlagen in Deutschland erzeugen heute zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von rund 5.800 Megawatt (MW). Die deutschen Onshore-Windenergieanlagen liefern Strom mit rund 9.000 MW. Weitere 3.200 MW steuern noch die Offshore-Windparks bei. Wind- und Solaranlagen liefern somit heute zusammen Strom mit einer Leistung von rund 18.000 MW.

Quelle: IWR Online

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