08.12.2016, 09:22 Uhr

Positive Bilanz für „Strombank“

Mannheim – In einem innovativen Pilotprojekt wurde in Baden-Württemberg ein dezentraler Quartierspeicher nach dem Vorbild einer Bank betrieben. Nun ziehen die Akteure Bilanz unter das „Strombank“-Projekt.

In Mannheim wurde unter der Federführung des Energieversorgers MVV Energie ein vielbeachtetes Pilotprojekt realisiert. Ein dezentraler Energiespeicher ist nach dem Betriebskonzept einer Bank betrieben worden, mit Strom-Kontostand sowie Ein- und Auszahlungen. Nun liegt der Abschlussbericht für das Projekt vor.

Batteriespeicher als Bank für selbst erzeugten Strom

Die Strombank arbeitete als Bindeglied zwischen Erzeugung und Verbrauch, indem die Erzeuger Strom, den sie aktuell nicht selbst brauchten, auf einem Konto eingezahlt und bei Bedarf wieder abgehoben haben. Auf diese Weise konnte der Anteil des selbstgenutzten Stroms bei den Teilnehmern verdoppelt werden.

Darüber hinaus demonstrierte das Projekt die Vermarktbarkeit des gespeicherten Stroms und zeigte eine erhebliche Entlastung des Verteilnetzes durch eine gesunkene Einspeisung, speziell während der Mittagsspitze der Photovoltaik(PV)-Anlagen. Nun hat Ralf Klöpfer, Vorstandsmitglied von MVV Energie, dem baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller den Abschlussbericht der Strombank überreicht.

Minister Untersteller: Großer Beitrag auf dem Weg in das neue Energiesystem

"Mit der Strombank haben wir gezeigt, wie mit existierender Technik und einem intelligenten Betriebskonzept die Verteilnetze entlastet und der Strom sinnvoll vor Ort genutzt werden kann. Diese Erkenntnisse sind ein wichtiger Schritt bei der Weiterentwicklung unseres Energiesystems", so Klöpfer. Auch Umweltminister Untersteller zeigt sich überzeugt. "Wir brauchen neue Betreibermodelle, um den Anteil dezentral erzeugter und lokal genutzter Energie deutlich zu steigern und so die Energiewende entscheidend zu unterstützen. Die Strombank ist ein solches Modell. Mit ihrem innovativen und gut verständlichen Ansatz leistet sie einen großen Beitrag auf dem Weg in das neue Energiesystem."

Über das Strombank-Konsortium

In Baden-Württemberg wurde von Ende 2014 bis zum Frühjahr 2016 im südlichen Mannheimer Stadtteil Rheinau das Strombank-Projekt durchgeführt. An dem vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des BW-Plus-Programms geförderten Projekts war ein Konsortium aus MVV Energie, dem Mannheimer Netzbetreiber Netrion, dem Batteriehersteller ads-tec (Nürtingen) und der Universität Stuttgart beteiligt. Insgesamt haben 18 private Haushalte und Gewerbebetriebe mit einer dezentralen Stromerzeugung teilgenommen, die ihren Strom auch selbst nutzen.

Quelle: IWR Online

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