08.12.2016, 13:09 Uhr

RENIXX prallt an 400-Punkte-Linie ab: Meyer Burger setzt Talfahrt fort – Eon beauftragt Nordex

Münster - Der RENIXX World ist im Aktienhandel am Donnerstag zunächst vielversprechend gestartet und hat die Marke von 400 Punkten attackiert. Doch dann ging dem Branchen-Aktienindex für erneuerbare Energien die Luft aus.

Der RENIXX ist am Donnerstagmorgen an der 400-Punkte-Linie abgeprallt und notiert inzwischen bei 396,09 Punkten, was einem Kursminus von 0,4 Prozent entspricht. Im Gegensatz dazu kann der deutsche Dax die jüngsten Gewinne weiter ausbauen und legt um 0,3 Prozent auf 11.020 Punkte zu. Am frühen Nachmittag werden Neuigkeiten von Europäischen Zentralbank zum weiteren Kurs der Währungshüter erwartet. Der Eurokurs legt im Vorfeld um 0,3 Prozent auf 1,079 US-Dollar zu. Der Preis für eine Feinunze Gold legt um 0,3 Prozent auf 1.177 US-Dollar zu.

Nordex schnappt sich US-Auftrag

Im RENIXX steht erneut die Aktie von Meyer Burger am Indexende. Das Papier, das bereits am Mittwoch um gut 57 Prozent eingeknickt war, verliert am Donnerstag um weitere 7,4 Prozent auf 0,81 Euro. Der Kursabsturz hängt mit der Kapitalerhöhung zusammen, bei der für jede bestehende Aktie Bezugsrechte für je fünf neue Aktien ausgegeben werden. Die Nordex-Aktie legte nach einem Großauftrag aus den USA nur leicht um 0,3 Prozent auf 19,54 Euro zu. Eon hatte beim deutschen Windkraftanlagen-Hersteller insgesamt 76 Turbinen für ein 228 MW großes Projekt in Texas bestellt. Größter RENIXX-Gewinner ist der chinesischen Windkraftanlagen-Hersteller Goldwind (+5,9 Prozent, 1,50 Euro).

RWE einsames Schlusslicht im Dax

Im Dax stehen die Anteilsscheine von Prosiebensat.1 (+3,0 Prozent, 35,11 Euro) und von der Deutschen Telekom (+2,0 Prozent, 15,63 Euro) an der Indexspitze. Schlusslicht ist die Aktie von RWE (-4,0 Prozent, 11,25 Euro). Zahlreiche Analysten haben inzwischen nach dem Urteil des Bundesverfassungsberichts zum Atomausstieg eine Aktualisierung der Bewertung der RWE-Aktie vorgenommen. Dabei gehen die Meinungen darüber, in welcher Höhe RWE entschädigt werden könnte, auseinander. In den drei Analystenkommentaren von Dienstag lautet das Votum jeweils „halten“. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise klettern weiter

Im Handel am heutigen Donnerstag ziehen die Ölpreise leicht an. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI steigt im Preis auf rund 50,40 US-Dollar (+0,4 Prozent). Öl der Nordseesorte Brent verteuert sich auf rund 53,70 US-Dollar (+0,6 Prozent). Der Liter Heizöl wird aktuell für 56,9 Eurocent gehandelt (inkl. MwSt. bei einer Abnahme von 3.000 Litern) und notiert damit rund 1,4 Prozent unter dem Kurs des Vortages. Die durchschnittlichen Benzinpreise an den deutschen Tankstellen steigen zur Wochenmitte wieder leicht an: Ein Liter Dieselkraftstoff kostete am Mittwoch rund 1,14 Euro (+0,7 Prozent). Der Preis für einen Liter Super E10 betrug rund 1,32 Euro (+0,5 Prozent).

Börsenstrom in Deutschland und Frankreich wieder teurer

An der Strombörse steigt der Strompreis zur Lieferung am morgigen Freitag für das Marktgebiet Deutschland um 15 Prozent auf rund 3,6 Cent je Kilowattstunde (kWh). Auch der französische Strompreis verteuert sich und steht bei rund 5,5 Cent je kWh (+2,3 Prozent). Der Preis für EU- Zertifikate, die zur Emission einer Tonne CO2 berechtigen, verteuert sich und steht derzeit bei 4,53 Euro (+8,4 Prozent).

Regenerative Anlagen erzeugen Strom mit als 28.000 MW Leistung

Das Wetter in Deutschland ist heute zweigeteilt: Im Süden bringt das bestehende Hochdruckgebiet, nach Nebelauflösung, verbreitet Sonnenschein. In der Nordhälfte Deutschlands hingegen ist es bedeckt bis stark bewölkt. Im Süden ist es weiterhin schwachwindig. Ansonsten weht der Wind mäßig bis frisch mit starken bis stürmischen Böen an der Küste und im höheren Bergland.

Die PV-Anlagen in Deutschland erzeugen heute zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit rund 7.900 Megawatt (MW) Leistung. Die deutschen Windenergieanlagen an Land kommen auf eine Leistung von etwa 17.500 MW. Die Offshore-Windenergieanlagen steuern rund 2.700 MW bei. Wind- und Solaranlagen liefern heute zusammen regenerativen Strom mit einer Leistung von rund 28.100 MW.

Quelle: IWR Online

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