09.12.2016, 08:08 Uhr

Sunpower streicht jede vierte Stelle

San Jose – Das US-Solarunternehmen Sunpower hat sein angekündigtes Restrukturierung-Programm vorgestellt. Ein Viertel aller Stellen sollen im Konzern wegfallen.

Die Pläne des Solarmodul-Herstellers Sunpower aus San Jose in Kalifornien lösen in der Belegschaft Verunsicherung aus. Am Aktienmarkt kommen die Restrukturierungspläne gut an. Die Aktie von Sunpower hat im Handel zunächst fast 16 Prozent zugelegt.

Sunpower macht sich fit für die nächste Wachstumsphase

Im Rahmen der neuen Strategie will Sunpower zukünftig ein diversifiziertes Geschäftsmodell verfolgen, wobei die Diversifizierung in geografischer, segmentorientierter und technologischer Sicht umgesetzt werden soll. CEO Tom Werner erklärte, dass man die strategische Entscheidung getroffen habe, ein breites Restrukturierungsprogramm umzusetzen, um das Unternehmen für eine nachhaltige und langfristige Profitabilität aufzustellen. Das Management will Sunpower auf diese Weise durch die aktuelle Markt-Transformation steuern können. Der Cash Flow soll maximiert werden und das Unternehmen für die nächste Wachstumsphase der Solarindustrie vorbereitet werden, so Werner.

Fabrikschließung auf den Philippinen

Konkret beabsichtigt Sunpower, die Produktion deutlich zu drosseln. So soll eine ältere Photovoltaik-Produktionslinie mit 700 Megawatt (MW) Produktionskapazität pro Jahr auf den Philippinen geschlossen werden. Des Weiteren ist geplant, die Belegschaft weltweit um 25 Prozent oder 2.500 Mitarbeiter zu reduzieren. Davon entfallen 75 Prozent auf die zu schließende Fabrik und weitere 25 Prozent auf andere Bereiche des Unternehmens. Im Jahr 2017 will Sunpower einen Umsatz in Höhe von 1,8 bis 2,3 Milliarden US-Dollar erzielen (Prognose 2016: 2,43 bis 2,63 Mrd. US-Dollar). Die operativen Kosten sollen 2017 auf unter 350 Mio. US-Dollar sinken, der operative Cash Flow soll positiv ausfallen. Zudem will Sunpower weiter in Solarzellen und Module der nächsten Generation investieren.

Solarbranche unter Druck

Die Solarbranche steht weltweit derzeit unter Druck. Die Nachfrage nach Solarprodukten in China hat vor allem ab dem dritten Quartal 2016 spürbar nachgelassen und wirkt sich global aus. Sunpower hatte bereits im August die Jahresprognose nach unten korrigiert und damit einen Kurssturz verursacht. Auch First Solar aus den USA hat kürzlich eine radikale Planänderung verkündet. Die Herstellung von Photovoltaik-Modulen der Serie 6 soll beschleunigt werden. Das bedeutet, dass die eigentlich geplante Serie 5 wegfällt. Die Ziele für 2016 und 2017 wurden drastisch eingekürzt. Zudem sollen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auch bei First Solar rund 1.600 Jobs gestrichen werden.

Quelle: IWR Online

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