20.12.2016, 11:12 Uhr

Ökostrom-Zuwachs kommt 2016 zum Stillstand

Münster – Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bewegt sich in Deutschland im Jahr 2016 auf dem Niveau des Vorjahres. Ein ähnlich schwaches Wachstum gab es zuletzt vor sieben Jahren. Dennoch steigt die EEG-Umlage.

Die Stromerzeugung aus Wind, Photovoltaik (PV), Biomasse und Wasserkraft wird sich im laufenden Jahr 2016 nach den bislang vorliegenden Daten auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Das geht aus einer ersten Hochrechnung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in Münster hervor.

Erneuerbare Energien: Bruttostromerzeugung auf Vorjahresniveau

Nach den bislang vorliegenden Daten der Übertragungsnetzbetreiber beläuft sich die Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2016 auf knapp 190 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Damit hätte die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien gegenüber dem Vorjahr 2015 kaum zugelegt, als die regenerative Stromerzeugung nach BMWi-Angaben 187,3 Mrd. kWh erreichte. Ein ähnlich schwaches Wachstum für den Ökostrom in Deutschland gab es zuletzt 2009.

Jahresendrallye der Windenergie bleibt wahrscheinlich aus

Während bei der Biomasse und Wasserkraft ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen ist, bleibt die Windstromerzeugung mit voraussichtlich etwa 76 Mrd. kWh hinter dem Rekord aus dem Vorjahr 2015 zurück. Im Jahr 2015 war die Stromerzeugung aus der Windenergie um 38 Prozent auf 79,2 Mrd. kWh gestiegen. Hauptgrund für den Rückgang 2016 ist vor allem, dass die Windstromproduktion im November und Dezember 2016 hinter dem Rekordniveau des Vorjahres zurückbleibt. Der Dezember 2015 ist mit einer Windstromerzeugung von 11,7 Mrd. kWh der windstärkste Monat aller Zeiten, gefolgt vom November 2015 (10,6 Mrd. kWh). Dagegen ist die Windausbeute in den Jahresendmonaten 2016 nur durchschnittlich.

EEG-Umlage steigt trotz stagnierender Ökostrommenge

Trotz stagnierender Ökostrommenge steigt die Umlage nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) für das Jahr 2017. Die EEG-Umlage beläuft sich im kommenden Jahr auf 6,88 Cent je kWh, acht Prozent mehr als im Jahr 2015. Grund sind niedrigere Verkaufserlöse des Ökostroms an den Strombörsen sowie die ausufernden Industrie-Befreiungen von der EEG-Umlage. Weil immer weniger in den EEG-Fonds einzahlen, müssen immer weniger Stromverbraucher immer höhere EEG-Umlage bezahlen.

Quelle: IWR Online

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