29.12.2016, 13:03 Uhr

RENIXX fällt zurück: Vestas Schlusslicht trotz Auftragswelle – Albioma-Aktie Spitzenreiter

Münster – Der RENIXX World gibt im Handel am Donnerstag nach. Auffällig ist dabei das Kursminus beim Index-Schwergewicht Vestas, denn der Windenergieanlagen-Hersteller berichtet über weitere neue Aufträge.

Der RENIXX, weltweiter Aktienindex für erneuerbare Energien, hat am Donnerstag bislang um 0,6 Prozent auf 414,85 Punkte nachgegeben. Zuvor hatte der RENIXX an vier Handelstagen in Folge Boden gut gemacht. Der Dax gibt leicht um 0,3 Prozent auf 11.446 Punkte nach. Der Euro ist für 1,046 US-Dollar zu haben (+0,4 Prozent) und die Feinunze Gold für 1.146 US-Dollar (+0,4 Prozent).

Vestas-Aktie schwach

RENIXX-Schlusslicht ist die Aktie des dänischen Windenergieanlagen-Herstellers Vestas (-2,2 Prozent, 58,68 Euro). Dabei wartet Vestas auch am heutigen Donnerstag mit weiteren US-Aufträgen auf. Es handelt sich jeweils um Komponenten-Bestellungen, die nun getätigt werden, damit die Projekte eine attraktive Steuervergünstigung erhalten, auch wenn sie erst später vollständig realisiert werden. Die neuen Aufträge von heute betreffen Projekte mit zusammen 250 Megawatt (MW) Leistung. Auf der RENIXX-Verliererliste folgen der US-Solarhersteller Sunpower (-1,9 Prozent, 6,45 Euro) und der ebenfalls aus den Vereinigten Staaten kommende Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power (-1,8 Prozent, 1,21 Euro). Größter Gewinner ist das französische Bioenergie-Unternehmen Albioma (+3,8 Prozent, 15,41 Euro).

Auto-Aktien am Dax-Ende

Im Dax landen die Anteilsscheine der Autokonzerne Volkswagen (-1,2 Prozent, 134,48 Euro) und BMW (-0,7 Prozent, 88,76 Euro) am Indexende. Die RWE-Aktie verbessert sich um 0,4 Prozent, 11,69 Euro. Die kommunalen Anteilseigner haben bereits ihre Erwartungen an die Dividendenpolitik von RWE formuliert. Nachdem sie im Jahr 2016 überraschend leer ausgegangen sind, erwarten im kommenden Jahr wieder eine Dividende. Dies erklärte nun der Chef des Dortmunder Versorgers DSW21, der wie eine Reihe weiterer Städte aus dem Ruhrgebiet, an RWE beteiligt ist. Die Eon–Aktie (+0,5 Prozent, 6,64 Euro) schneidet ähnlich ab wie das Papier von RWE. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise steigen zum Jahresendspurt

Im Handel am heutigen Donnertag legen die Ölpreise leicht zu. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI steigt im Preis um 0,6 Prozent auf rund 54,00 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent verteuert sich um 0,8 Prozent und steht aktuell bei rund 56,40 US-Dollar. Der Liter Heizöl wird aktuell für 60,7 Eurocent gehandelt (inkl. MwSt. bei einer Abnahme von 3.000 Litern) und notiert damit rund 0,7 Prozent über dem Vortageskurs. Die durchschnittlichen Benzinpreise an den deutschen Tankstellen verzeichneten am gestrigen Mittwoch kaum Veränderungen: Ein Liter Dieselkraftstoff kostete rund 1,17 Euro (-0,2 Prozent). Der Preis für einen Liter Super E10 betrug rund 1,34 Euro (-0,2 Prozent).

Börsenstrompreis in Deutschland gibt nach

An der Strombörse sinkt der Strompreis zur Lieferung am morgigen Freitag für das Marktgebiet Deutschland um 9,6 Prozent auf rund 4,2 Eurocent je Kilowattstunde (kWh). Der französische Strompreis steigt hingegen und steht aktuell bei rund 5,9 Eurocent je kWh (+16 Prozent). Der Preis für EU- Zertifikate, die zur Emission einer Tonne CO2 berechtigen, steigt und steht derzeit bei 6,30 EUR (+0,6 Prozent).

Viel Sonne, wenig Wind: PV- und Windenergieleistung steigt auf 13.600 MW

Deutschland liegt im Bereich eines kräftigen Hochdruckgebietes. Bis auf einige Regionen in den Mittelgebirgen in denen sich Nebelfelder halten, ist es heute bundesweit sonnig und freundlich. Der Wind weht überwiegend schwach im Binnenland und an der Küste mäßig.

Ein klarer Himmel über Deutschland kurbelt die Leistung der PV-Anlagen in Deutschland auch im Winter an. So wird heute zur verbrauchsstarken Mittagszeit Solar-Strom mit einer Leistung von rund 8.300 MW erzeugt. Die deutschen Windenergieanlagen an Land kommen auf eine Leistung von rund 3.300 MW. Die Offshore-Windenergieanlagen steuern rund 2.000 MW bei. Wind- und Solaranlagen liefern heute zusammen regenerativen Strom mit einer Leistung von rund 13.600 MW.

Quelle: IWR Online

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