09.01.2017, 13:09 Uhr

Börse: Solarworld-Aktie schießt weiter nach oben – Meyer Burger gefragt nach PV-Aufträgen – VW klar an der DAX-Spitze

Münster – An der Börse sorgen einige Aktien aus der Energiebranche für Aufsehen. Rätsel gibt dabei das Wertpapier des Bonner Photovoltaik-Konzerns Solarworld auf.

Am Montagmorgen ging es für die Aktien der Regenerativen Energiewirtschaft zunächst schwungvoll los, doch inzwischen sind die morgendlichen Gewinne wieder verpufft. Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World notiert aktuell bei 424,71 Punkten und damit minimal unter seinem Ausgangsniveau. Unerklärliche Kurssprünge haben sich zudem für die nicht im RENIXX gelistete Solarworld-Aktie eingestellt. Der Dax fällt um 0,6 Prozent auf 11.529 Punkte zurück.

Rätsel um Solarworld-Aktie

Die Aktie des Solarmodul-Herstellers Solarworld hat in der letzten Woche eine unglaubliche Kurssteigerung hingelegt. Das Wertpapier hat sich von knapp drei auf nun fast sechs in etwa verdoppelt. Alleine im Handel am Montagvormittag legt das Papier um 8,6 Prozent auf 5,83 Euro). Das tageshoch wurde bei 6,40 Euro markiert. Zwar hat das Unternehmen letzte Woche von einer neuen Kooperation mit dem Elektrogroßhändler Sonepar Deutschland berichtet, doch damit kann die extreme Kurssteigerung nicht erklärt werden. Wie ntv berichtet, rätseln auch Börsenprofis über die Gründe. Möglicherweise könne es mit den anhängigen Verfahren in den USA zu tun haben. Dabei drohen dem Solarunternehmen hohe Schadensersatz-Zahlungen an einen Silizium-Lieferanten. Im RENIXX ist die Aktie des Photovoltaik-Maschinenbauers Meyer Burger aus der Schweiz größter Gewinner (+5,5 Prozent, 0,73 Euro). Zwei Kunden aus Asien haben Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Mio. schweizer Franken (etwa 18,6 Mio. Euro) erteilt.

VW führt Dax an

Mit Abstand größter Gewinner im deutschen Dax ist das Wertpapier des Automobil-Konzerns Volkswagen (+3,6 Prozent, 144,08 Euro). Die Wolfsburger konnten 2016 trotz des Abgasskandals rund sechs Mio. Autos weltweit verkaufen, das sind 2,8 Prozent mehr als 2015. Im Handel am Montag zeigen sich die VA-Aktionäre vor allem erleichtert über einen geschlossenen Vergleich mit den US-Behörden. Die größten Dax-Verlierer heißen Fresenius Medical Care (-6,1 Prozent, 75,69 Euro) und Lufthansa (-5,3 Prozent, 11,77 Euro). Sämtliche Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise starten mit leichten Verlusten in die neue Woche

Im Handel am heutigen Montag starten die Ölpreise mit leichten Verlusten aus dem Wochenende. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI fällt im Preis um 1,1 Prozent auf rund 53,20 US-Dollar. Ein Fass der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,9 Prozent und steht aktuell bei rund 56,20 US-Dollar. Der Liter Heizöl wird für 60,3 Eurocent gehandelt (-0,2 Prozent, inkl. MwSt. bei einer Abnahme von 3.000 Litern). Die durchschnittlichen Benzinpreise an den deutschen Tankstellen bewegten sich am Wochenende für einen Liter Dieselkraftstoff bei 1,19 Euro. Der Preis für einen Liter Super E10 betrug 1,37 Euro. Der Preis für EU- Zertifikate, die zur Emission je einer Tonne CO2 berechtigen, steht bei 5,26 Euro.

Starke Bewölkung reduziert die Stromerzeugung aus PV-Anlagen

Ein Hochdruckgebiet von der Biskaya bis nach Russland bringt etwas mildere Luftmassen nach Deutschland. In dem meisten Teilen des Landes ist es heute stark bewölkt. Die starke Bewölkung reduziert die Leistungen bei der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen: So erzeugen die deutschen PV-Anlagen heute zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von nur rund 1.900 Megawatt (MW). Der Wind im Binnenland weht heute schwach bis mäßig. An der Nordsee frischt der Wind hingegen stark böig auf. Der schwache Binnenlandwind lässt die deutschen Windenergieanlagen an Land Strom mit einer Leistung von lediglich rund 4.100 MW generieren. Die Offshore-Windenergieanlagen kommen auf rund 2.800 MW. Wind- und Solaranlagen liefern heute am Mittag regenerativen Strom mit einer Leistung von zusammen rund 8.800 MW.

Quelle: IWR Online

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