12.01.2017, 13:16 Uhr

Börse: Senvion, SMA und Nordex größte RENIXX-Verlierer – Eon und Uniper nach Analysten-Ratings gefragt

Münster – An den Aktienmärkten herrscht weiter Ratlosigkeit nach der Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World fällt am Donnerstagvormittag, wie auch der Dax und der Eurostoxx 50, leicht zurück.

Wer von Trump konkrete Maßnahme für ein Konjunkturpaket erwartet hatte, wurde enttäuscht. Stattdessen gab es große Versprechen sowie einen Seitenhieb für die Pharmaindustrie. Der RENIXX gibt die Gewinne von Mittwoch teilweise wieder ab (-0,4 Prozent, 422,67 Punkte), der deutsche Dax ebenfalls (-0,4 Prozent, 11.598 Punkte). Der Ölpreis zieht hingegen an.

Senvion, SMA und Nordex schwächeln

Zu den Verlierern im RENIXX zählen vor allem die Titel aus Deutschland: Die Anteilsschien von Senvion (-2,1 Prozent, 11,65 Euro), SMA (-2,1 Prozent, 24,99 Euro) und Nordex (-1,5 Prozent, 20,38 Euro) fallen. Die Investoren stören sich beim Windkraftanlagen-Hersteller Nordex daran, dass das Ziel beim Auftragseingang 2016 mit 3,3 Mrd. Euro leicht um rund drei Prozent verfehlt wurde. Ursache ist laut Nordex eine Projektverschiebung in Südamerika.

Analysten melden sich zu Eon und Uniper

Im Dax fällt die Aktie des Energiekonzerns Eon durch hohe Kursgewinne auf (+2,7 Prozent, 7,21 Euro). Der Analyst der britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für Eon von 6,00 auf 7,30 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "hold" belassen. Auch die RWE-Aktie verteuert sich überdurchschnittlich um 1,6 Prozent auf 12,35 Euro. Zu den Dax Verlierer zählen unter anderem Prosiebensat.1 (-1,5 Prozent, 38,50 Euro) und Deutsche Telekom (-1,3 Prozent, 16,13 Euro). Goldman Sachs hat für die nicht im Dax gelistete Eon-Tochter Uniper (+2,6 Prozent, 13,49 Euro) erstmals eine Abschätzung abgegeben und die fiel positiv aus: Goldman Sachs empfiehlt die Uniper-Aktie zum Kauf und sieht das Kursziel bei 16,60 Euro.

Börsenstrompreise in Deutschland und Frankreich ziehen an

An der Energiebörse steigt der Strompreis zur Lieferung am morgigen Freitag für das Marktgebiet Deutschland um satte 16,4 Prozent auf rund vier Eurocent je Kilowattstunde (kWh). Der französische Strompreis klettert ebenfalls, und zwar um 6,6 Prozent auf rund 7,9 Eurocent je kWh. Der Stromeinkauf in Frankreich ist an der Strombörse damit in dieser Woche weiterhin in etwa doppelt so teuer wie in Deutschland.

Wind- und PV-Leistung erreicht 28.500 MW

Heute ist es in Deutschland meist ganztägig bedeckt. In der Nordhälfte sind Auflockerungen möglich. Ab den Mittagsstunden ziehen von Westen und Südwesten weitere Regenfronten Richtung Osten. Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 600 bis 800 Metern. Die starke Bewölkung lässt heute Mittag eine Stromerzeugung aus PV-Anlagen von lediglich 2.200 Megawatt (MW) zu.

Der kräftige Westwind lässt im Tagesverlauf etwas nach, gebietsweise treten aber weiter starke Böen auf. Im Bergland und an der Küste muss weiterhin mit Sturmböen und Schneeverwehungen gerechnet werden. Zur Mittagszeit liegt die aktuelle Stromerzeugung der Windenergieanlagen an Land bei rund 22.800 MW. Die Offshore-Windenergieanlagen kommen auf rund 3.500 MW Strom. Wind- und Solaranlagen liefern heute zusammen regenerativen Strom mit einer Leistung von rund 28.500 MW.

Quelle: IWR Online

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