16.01.2017, 15:39 Uhr

Markt für Elektroautos 2016 saft- und kraftlos

Münster – Elektroautos sind im Autoland Deutschland weitaus weniger beliebt als Politiker sich dies erhoffen. Die Zulassungszahlen für 2016 ergeben ein überraschend schwaches Bild. Es gibt aber auch einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Das Ziel der Bundesregierung ist weiterhin: "dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen im Einsatz sind", so Bundeskanzlerin Angela Merkel. Allerdings geben die aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) wenig Anlass für Optimismus. Demnach ist die Zahl der Neuzulassungen für reine Elektroautos im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr sogar gesunken.

Weniger reine Elektroautos – mehr Plug-in-Hybride

Nach der aktuellen KBA-Statistik der Neuzulassungen für das Gesamtjahr 2016 ist die Zahl der neu angemeldeten reinen Elektroautos im vergangenen Jahr um knapp acht Prozent auf 11.410 Fahrzeuge gesunken (2015: 12.363). Immerhin sind dafür mehr Plug-In-Hybride zugelassen worden. Diese Zahl hat sich um 24 Prozent auf 13.744 Autos erhöht (2015: 11.101). Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2016 mit rund 1,75 Millionen ebenfalls gut acht Prozent mehr Autos neu zugelassen als im Vorjahr (2015: 1,61 Mio.). Davon verfügten fast 98 Prozent über einen herkömmlichen Diesel oder Ottomotor.

Kaufprämie für Elektroautos bislang ohne Durchbruch

Dass auch die Elektroauto-Kaufprämie oder Umweltbonus keinen steilen Anstieg bei der Nachfrage ausgelöst hat, haben auch die Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gezeigt. Darin ging es um die Anträge für einen solchen Umweltbonus, der sich seit Juli 2016 auf immerhin 4.000 Euro für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge und auf 3.000 Euro für Plug-In-Hybride beläuft. Von Juli bis zum Jahresende 2016 sind laut BAFA 9.023 Anträge gestellt worden. Davon ist mit 5.129 Anträgen der Großteil (gut 56 Prozent) auf reine Elektrofahrzeuge entfallen, weitere 3.892 Anträge bezogen sich auf Plug-In Hybride (gut 43 Prozent). Zwei Anträge betreffen Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Als Plug-in-Hybride gelten Fahrzeuge, deren Batterien sowohl über den Verbrennungsmotor als auch am Stromnetz geladen werden können, daher auch die Bezeichnung "Steckdosenhybrid".

Quelle: IWR Online

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